Seniorin sorgt in Völklinger Schwimmbad für Eklat

Zu der Frauenbadestunde in Völklingen musste die Polizei ausrücken. Nun scheint der Vorfall aufgeklärt.
Eine Seniorin hatte sich geweigert, das Wasser zu verlassen. Schließlich kam die Polizei. Symbolfoto: Arno Burgi/dpa-Bildfunk.
Eine Seniorin hatte sich geweigert, das Wasser zu verlassen. Schließlich kam die Polizei. Symbolfoto: Arno Burgi/dpa-Bildfunk.
Eine Seniorin hatte sich geweigert, das Wasser zu verlassen. Schließlich kam die Polizei. Symbolfoto: Arno Burgi/dpa-Bildfunk.
Eine Seniorin hatte sich geweigert, das Wasser zu verlassen. Schließlich kam die Polizei. Symbolfoto: Arno Burgi/dpa-Bildfunk.

Ein Vorfall, der am Mittwoch vor einer Woche in der Frauenbadestunde im Völklinger Hallenbad für Aufsehen sorgte, scheint nun aufgeklärt.

Dort hatte ein Schwimmmeister eine Seniorin wegen unkorrekter Bekleidung aus dem Wasser gewiesen. Als sie sich sträubte, habe er schließlich die Polizei gerufen.

Die Stadtverwaltung hat beide Seiten gehört und stellt sich nun voll hinter den Schwimmmeister. Anlass seines Eingreifens sei nicht die Bekleidung an sich gewesen, sondern der Stoff, aus dem das Oberteil bestand, sagt Stadt-Pressesprecher Uwe Grieger.

Die Frau war mit einer knielangen Hose – ähnlich einer Radlerhose – und einem T-Shirt ins Wasser gegangen. Weil Burkinis auch bei schwimmfreudigen muslimischen Frauen als einengend gelten, hatte sie anscheinend eine Zwischenlösung gewählt.

Darum sind Baumwoll-Shirts nicht erlaubt
Aber beim T-Shirt hatte sie sich offenbar vergriffen. Es war laut Grieger kein spezielles Schwimm-Shirt aus synthetischem Material, sondern bestand aus Baumwolle. Dieser Stoff ist auch nach Lockerung der Völklinger Badeordnung nach wie vor aus hygienischen Gründen verboten. Voraussetzung ist, dass diese Textilien „aus nicht saugenden Materialien (85 Prozent Polyamid, 15 Prozent Elasthan) bestehen“.

Dass es dann zum Eklat mit der Polizei kam, kann auch an der Kommunikation gelegen haben. Augenzeuginnen sagten, dass die Frau bereits seit rund einem halben Jahr so im Bad erschienen sei, ohne dass jemand dies beanstandet habe. Auch bei ihnen war das Argument mit der Baumwolle anscheinend nicht angekommen.

Rufen der Polizei war berechtigt
Grieger stellt nun als Sprecher von Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) jedenfalls fest: „Da die Frau sich sowohl geweigert hat, ihre Kleidung entsprechend der Badeordnung zu ändern, und sich ebenfalls geweigert hat, das Becken zu verlassen, sah sich der Bademeister genötigt, seine berechtigte Forderung mit Hilfe der Polizei durchzusetzen, da es ihm selbst nicht erlaubt ist, die Frau anzufassen.“

Und inzwischen habe ein weiterer Badegast in einer Stellungnahme gegenüber der Stadt Völklingen die Darstellung des Schwimmmeisters in vollem Umfang bestätigt.

Mit Verwendung von SZ-Material (Bernhard Geber).