Spannende Relegationspartie in Rissenthal wird zum Skandalspiel

Am Mittwoch trafen die Mannschaften des FSV Hemmersdorf II und des SV Thailen im Viertelfinalspiel der Aufstiegsrunde zur Fußball-Bezirksliga aufeinander. Eine sportlich spannende Partie nahm mit einem Spielabbruch ein unrühmliches Ende. Was danach genau passiert ist, ist allerdings strittig.
Die Partie zwischen dem SV Thailen und dem FSV Hemmersdorf II nach ein unrühmliches Ende. Foto: Armin Weigel/dpa-Bildfunk
Die Partie zwischen dem SV Thailen und dem FSV Hemmersdorf II nach ein unrühmliches Ende. Foto: Armin Weigel/dpa-Bildfunk
Die Partie zwischen dem SV Thailen und dem FSV Hemmersdorf II nach ein unrühmliches Ende. Foto: Armin Weigel/dpa-Bildfunk
Die Partie zwischen dem SV Thailen und dem FSV Hemmersdorf II nach ein unrühmliches Ende. Foto: Armin Weigel/dpa-Bildfunk

Eine sportlich hochklassige Partie endet unrühmlich

Das Viertelfinalspiel der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga zwischen dem FSV Hemmersdorf II und dem SV Thailen startete fulminant. Bereits nach 17 Sekunden ging der SV Thailen durch Torjäger Robin Flesch in Führung. Im Anschluss entwickelte sich eine sportlich hochklassige Partie, in der der FSV Hemmersdorf II die Partie innerhalb der ersten Stunde von 0:1 auf 3:1 drehte. Kevin Uder, Daniel Barra und Yannic Schell waren die Torschützen für die Hemmersdorfer. Der SV Thailen gab sich trotz des Rückstandes zu keiner Zeit auf und glich innerhalb von zwei Minuten durch Kevin Braun (72. Minute) und Kevin Salm (74. Minute) aus. In der 85. Minute gelang Robin Flesch sogar der Führungstreffer. Ähnlich spektakulär wie der Beginn der Partie verlief dann auch das Ende: In der Nachspielzeit gelang Yannic Schell vor etwa 350 Zuschauern der 4:4-Ausgleich.

Emotionen kochen in Verlängerung über

Das sportlich hart umkämpfte Spiel wurde gegen Ende der Partie immer emotionaler. Der Ton auf dem Platz wurde rauer. Das bekam auch der erst 19-jährige Schiedsrichter Niklas Kunzler zu spüren. Dieser stellte im Verlauf des Aufstiegsspiels gleich vier Spieler des SV Thailen (zwei Mal mit rot und zwei Mal mit gelb-rot) vom Platz. Letztlich brach der Unparteiische das Spiel sogar vor Ablauf der Verlängerung beim Stand von 5:4 für den FSV Hemmersorf II ab.

Polizeieinsatz wegen Schiedsrichterbedrohung?

Was sich dann in Rissenthal zugetragen hat, ist strittig. Laut verschiedenen Medienberichten wurde der junge Schiedsrichter Niklas Kunzler massiv bedroht. Es soll demnach zu Rudelbildungen und kleineren Ausschreitungen gekommen sein. Die „SZ“ schrieb in einem Bericht zum Spiel sogar von „Jagdszenen“ und dass sogar die Polizei anrücken musste, um den Schiedsrichter zu schützen, der Angst um seine Sicherheit gehabt haben soll.

SV Thailen wehrt sich gegen Berichterstattung

Bereits am gestrigen Abend verfasste der SV Thailen eine Klarstellung über seine Facebook-Seite, die die vorherige Berichterstattung klar dementiert. Darin heißt es, dass die Meldungen zu dem Spiel nicht der Wahrheit entsprechen würden.

SOL.DE sprach heute Vormittag (31. Mai 2019) mit Franko Willems vom SV Thailen, der seine Sicht der Dinge schilderte. Laut Willems sei die Polizei nicht da gewesen, um den Schiedsrichter zu schützen. Dieser habe zu diesem Zeitpunkt den Sportplatz in Rissenthal schon längst verlassen. Die Polizei sei vielmehr da gewesen, weil zwei Spieler aneinander geraten seien. Dass die Spieler des SV Thailen den Schiedsrichter bedroht haben sollen, erklärt Willems als „völligen Unsinn“.

Er führt im Gespräch aus, dass man beim SV Thailen dazu stehe, wenn man mal Mist baue, aber die Berichte würden so einfach nicht stimmen. Die Berichterstattung hätte nun nach außen ein Bild entstehen lassen, dass „natürlich nicht so prickelnd“ sei.

Junger Schiedsrichter von Emotionalität überfordert?

Franko Willems bestätigte gegenüber SOL.DE, dass es zu zwei roten Karten sowie zwei gelb-roten Karten und anschließender Rudelbildung gekommen sei. Der Schiedsrichter sei aber in keinster Weise bedroht worden. Willems zeigte sich mit der Leistung des 19-jährigen Schiedsrichters nicht zufrieden, dieser sei seiner Meinung nach überfordert gewesen. Er mache dem jungen Unparteiischen aber keinen Vorwurf. Es sei vielmehr unverständlich, dass ein solch junger Schiedsrichter vom Saarländischen Fußballverband überhaupt bei einer Partie eingeteilt werde, bei der es um so viel geht.

Verwendete Quellen:
• Eigene Recherche
• Bericht der Saarbrücker Zeitung
• Bericht von „Radio Saarbrücken“
• Spielbericht von FuPa.net
• Facebook-Beitrag SV Thailen