Staatsanwaltschaft ermittelt wegen angeblicher Handy-Kontrollen an Polizeischule

Haben der Vize-Rektor und ein Dozent der Fachhochschule der Polizei in Quierschied-Göttelborn vier Kommissaranwärter dazu genötigt, ihre Mobiltelefone vorzuzeigen?
Foto: Pixabay
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Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt gegen zwei Personen der Fachhochschule der Polizei. Darüber berichtet unter anderem die „SZ“. Konkret geht es um den Verdacht der Nötigung.

Der Leitende Kriminaldirektor, Christof Baltes, und ein Dozent der Schule sollen im Juli 2017 vier Kommissaranwärter dazu genötigt haben, ihre privaten Handys zur Auswertung herauszugeben. Sollten sie sich weigern, würde Baltes die Handys auslesen lassen, so Pressestaatsanwalt Mario Krah.

Christof Baltes fungiert außerdem als stellvertretender Rektor der Fachhochschule. Er soll laut Staatsanwaltschaft außerdem mit einer Vorladung zum Polizeiarzt gedroht haben. Dieser könne die Dienstunfähigkeit feststellen lassen.

Warum die beiden die Handys haben wollten? Baltes und sein Kollegen wollten überprüfen, ob eine externe Dozentin den Studenten Klausuraufgaben verschickt habe.

Baltes war nach Angaben der „SZ“ nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Das Innenministerium bestätigte, dass es ein internes Prüfungsverfahren gebe. „Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wäre dies ein Skandal und ein bislang noch nie dagewesener Fall von Führungsversagen„, sagte der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, David Maaß.