Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt gegen Bürgermeister Ralf Latz
Bereits am vergangenen Donnerstag ging bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken eine Strafanzeige gegen Saarbrückens Bürgermeister Ralf Latz ein. Dies berichtet die „SZ“.
Vorwurf der Untreue gegen Latz
Die unbekannten Adressaten der Anzeige werfen Latz vor, er habe sich wegen Untreue strafbar gemacht. Demnach soll der Saarbrücker Bürgermeister Geld in Höhe von 4.000 Euro in Vertretung von Oberbürgermeisterin Charlotte Britz an den Verein „Denkwerkstatt“ fließen gelassen haben. Präsidentin des Vereins ist die Frau von Ralf Latz. Und auch Latz selbst soll als Kassenwart in diesem Verein aktiv sein.
In der Anzeige heißt es laut „SZ“ weiter, dass der Verein mit dem Geld ein Buchprojekt finanzieren wolle und das Geld daher weiter an einen privatwirtschaftlichen Verein reiche. Damit werde einem Privatunternehmen auf Kosten des Steuerzahlers ein erheblicher wirtschaftlicher Vorteil verschafft.
Der Antrag, das Geld an den Verein fließen zu lassen, soll Latz an am Kulturdezernat „vorbeigeschmuggelt“ haben. Üblicherweise laufe die Kulturförderung der Stadt über das Dezernat. Die Anzeigensteller gehen davon aus, dass der Antrag „mit Sicherheit abgelehnt“ worden wäre.
Update: Saarbrückens Bürgermeister Ralf Latz äußert sich zu den Untreue-Vorwürfen
Persönliche E-Mails aufgetaucht
Wie die „SZ“ schreibt, liegen ihr persönliche E-Mails vor, in denen Ralf Latz mit zwei engen Mitarbeiterinnen der Oberbürgermeisterin Britz über den Zuschuss schreibt. In einer Mail vom 15. Juni 2019 heiße es: „Was macht der zugesagte Zuschuss für das Buchprojekt? Gruß Ralf“. Eine Antwortmail lautete: „Die 4000 Euro für das Buchprojekt stehen in den Startlöchern.“
Staatsanwaltschaft bestätigt Anfangsverdacht einer Straftat
Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat den Anfangsverdacht einer Straftat hinsichtlich des obigen Sachverhalts bestätigt und damit die Ermittlungen eingeleitet. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft ermittelt nun das Landespolizeipräsidium des Saarlandes gegen Latz.
Laut „SZ“ habe sich der Saarbrücker Bürgermeister bislang noch nicht zu den Tatvorwürfen äußern wollen. Eine SOL.DE-Anfrage ging ebenfalls ins Leere, da am Abend niemand mehr von der Stadt erreicht werden konnte. Wir werden aber morgen nochmal nachhaken und euch auf dem Laufenden halten!
Verwendete Quellen:
• Bericht der Saarbrücker Zeitung
• Eigene Recherche