Stiko empfiehlt Astrazeneca-Geimpften anderen Impfstoff für die Zweitdosis

Menschen, die jünger als 60 Jahre alt sind, aber bei der Erstimpfung bereits Astrazeneca erhalten haben, sollten nach einer Empfehlung der Ständigen Imfkommission bei der Zweitimpfung ein anderes Vakzin nehmen.
Mit Astrazeneca Erstgeimpfte sollen bei der zweiten Dosis einen anderen Impfstoff erhalten. Symbolfoto: Jens Büttner/dpa-Bildfunk
Mit Astrazeneca Erstgeimpfte sollen bei der zweiten Dosis einen anderen Impfstoff erhalten. Symbolfoto: Jens Büttner/dpa-Bildfunk
Mit Astrazeneca Erstgeimpfte sollen bei der zweiten Dosis einen anderen Impfstoff erhalten. Symbolfoto: Jens Büttner/dpa-Bildfunk
Mit Astrazeneca Erstgeimpfte sollen bei der zweiten Dosis einen anderen Impfstoff erhalten. Symbolfoto: Jens Büttner/dpa-Bildfunk

Die Stiko veröffentlichte am Donnerstag (1. April 2021) einen Beschlussentwurf, in dem es für Astrazeneca-Geimpfte unter 60 Jahren heißt: „Für diese Personen wird empfohlen, anstelle der zweiten Astrazeneca-Impfdosis eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs 12 Wochen nach der Erstimpfung zu verabreichen. Hintergrund hierfür ist, dass der von einer einmaligen Astrazeneca-Impfung ausgelöste Schutz nach 12 Wochen abzunehmen beginnt.“ Bislang zugelassen sind in Deutschland die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna.

Der Rat dürfte in Deutschland viele Menschen betreffen. Laut Zahlen des Robert-Koch-Institutes haben bis zum Donnerstag 2,85 Millionen Menschen eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten. Die zweite Dosis des Vektorimpfstoffes wurde jedoch nur knapp 2.000 Menschen verabreicht. Eingerechnet sind jedoch auch Geimpfte über 60 Jahren, für die die Empfehlung nicht gilt.

Der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens, erklärte dem „Spiegel“, dass man über das Risiko bei zweimaliger Impfung mit dem Vakzin derzeit nur spekulieren könne. Bislang hätten zu wenige Menschen die Zweitimpfung mit Astrazeneca erhalten. „Der naheliegende Ausweg ist aus meiner Sicht, es gar nicht zu probieren, sondern zur Sicherheit eben als Alternative einen RNA-Impfstoff zu geben.“

Laut Mertens zeigten Daten aus Tierexperimenten, dass die Immunreaktion nach einer heterologen (abweichenden) Zweitimpfung gleich ausfällt. „Man muss noch wissenschaftlich klären, wie gut der Schutz dann beim Menschen ist. Ich hoffe, dass dazu bald Daten vorliegen.“

Am vergangenen Dienstag waren Bund und Länder einer Empfehlung der Stiko gefolgt, Astrazeneca nur noch an Menschen über 60 Jahren zu verimpfen. Grund waren 31 Verdachtsfälle einer Hirnvenenthrombose. Neun der Betroffenen starben. Expert:innen vermuten, dass das sehr geringe Risiko nur junge Menschen betrifft.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur