Stimmung in Saar-Wirtschaft so schlecht wie zuletzt Anfang 2010

Die Lage für saarländische Unternehmen bleibt angesichts der Corona-Pandemie angespannt. Mit Blick in die Zukunft sind die Betriebe wenig optimistisch.
Auch die Autoindustrie hat unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden. Archivfoto: BeckerBredel
Auch die Autoindustrie hat unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden. Archivfoto: BeckerBredel
Auch die Autoindustrie hat unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden. Archivfoto: BeckerBredel
Auch die Autoindustrie hat unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden. Archivfoto: BeckerBredel

Die Stimmung in der Saar-Wirtschaft hat sich im Mai verschlechtert und liegt jetzt auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2010. Das hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) mit Blick auf den sogenannten Lageindikator – die Differenz aus positiven und negativen Meldungen aus einer Umfrage unter den Saar-Unternehmen – am Montag (25. Mai 2020) mitgeteilt.

Vor allem in der Industrie habe sich die Lage merklich eingetrübt. Neben rückläufige Aufträgen mache ihr insbesondere die Unterbrechung der Lieferketten zu schaffen, so die IHK. Die Umsätze seien im ersten Quartal um 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen.

Lage in Schlüsselbranchen angespannt

Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen nur noch aus der Medizintechnik, dem Ernährungsgewerbe sowie der Bauwirtschaft und baunahen Bereichen. Angespannt sei die Lage bei den Gießereien und in den Schlüsselbranchen der Saar-Wirtschaft: der Stahlindustrie, dem Fahrzeugbau und dem Maschinenbau.

Im Dienstleistungssektor berichteten 77 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Laut IHK dürfe das aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Teile des Handels sowie des Hotel- und Gaststättengewerbes in existenzgefährdenden Situationen befinden. „Gerade für diese Bereiche sind weitere Rettungsmaßnahmen erforderlich, wenn wir die in den vergangenen Jahren im Tourismus erzielten Fortschritte nicht aufs Spiel setzen wollen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen.

Blick in die Zukunft wenig optimistisch

Die IHK schätzt, dass sich die Saar-Wirtschaft in den kommenden Monaten weiter in „sehr schwierigem Fahrwasser bewegen“ wird. Insgesamt rechnen zehn Prozent der befragten Betriebe mit besseren, 65 Prozent mit gleichbleibenden und 25 Prozent mit schlechteren Geschäften. „Noch ist nicht abzusehen, wie lange die Krise dauert und ob sie sich noch einmal verschärft“, sagte Klingen. Wichtig sei jetzt vor allem, dass die gebotenen Schutzmaßnahmen eingehalten würden. „Nur unter dieser Voraussetzung versprechen die auf Bundesebene und von der Europäischen Kommission zu schnürenden Konjunkturpakete Erfolg.“

An der Umfrage der IHK haben sich nach eigenen Angaben rund 300 Unternehmen mit etwa 120.000 Beschäftigen beteiligt.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der IHK Saarland, 25.05.2020