Studie der Saar-Uni: So verändert die Coronakrise das Einkaufsverhalten

Wie wirkt sich Corona auf unser Einkaufs- und Konsumverhalten aus? Mit dieser Frage hat sich eine Studie der Universität des Saarlandes befasst. Nun liegen die Ergebnisse vor.
Wie verändert Corona unser Einkaufs- und Konsumverhalten? Unter anderem dieser Frage ging eine Studie der Saar-Uni nach. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Christoph Soeder
Wie verändert Corona unser Einkaufs- und Konsumverhalten? Unter anderem dieser Frage ging eine Studie der Saar-Uni nach. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Christoph Soeder
Wie verändert Corona unser Einkaufs- und Konsumverhalten? Unter anderem dieser Frage ging eine Studie der Saar-Uni nach. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Christoph Soeder
Wie verändert Corona unser Einkaufs- und Konsumverhalten? Unter anderem dieser Frage ging eine Studie der Saar-Uni nach. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Christoph Soeder

Das Institut für Konsum- und Verhaltensforschung der Uni Saar hat das Konsumentenverhalten vor, während und nach der Coronakrise im Rahmen einer Studie erforscht. Das Ergebnis: Die Coronakrise verändert das Einkaufsverhalten spürbar.

Weniger Lust auf „Erlebniseinkauf“

„Als ein zentrales Ergebnis konnten wir so herausfinden, dass insbesondere Saarländerinnen und Saarländer spürbar weniger Lust auf den ‚Erlebniseinkauf‘ haben als vor der Krise“, sagte Marketing-Professorin Andrea Gröppel-Klein.

Die Saar-Studienteilnehmer gaben laut Gröppel-Klein an, nach der Wiedereröffnung der Geschäfte messbar weniger Lust auf einen Einkaufsbummel zu haben als die teilnehmenden Nicht-Saarländer. Diese würden zwar ebenso weniger Lust auf eine Shoppingtour haben. Ihre Abneigung sei jedoch weniger ausgeprägt.

Verstärkt Einkauf notwendiger Dinge

Ebenso sei aus der Studie ein Anstieg der Bedeutung des sogenannten utilitaristischen Einkaufs hervorgegangen. Dabei handelt es sich um den Einkauf von notwendigen Dingen, etwa Lebensmitteln oder Hygieneartikeln. Dieser Anstieg sei in allen Gruppen zu beobachten gewesen. Egal ob Saarländer, Nicht-Saarländer, Mann, Frau, jung oder alt.

Online-Handel gewinnt

Im Gegensatz zum stationären Einzelhandel hat der Online-Handel stark hinzugewonnen, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Allerdings müsse man beachten, „dass die vorliegende Stichprobe bereits vor der Krise eine hohe Affinität zum Online-Shoppen hatte“, sagte Andrea Gröppel-Klein. Der Grund: An der Online-Umfrage hätten auch eher Internet-affine Menschen teilgenommen.

Auch in Zukunft erwarten die Studienautorinnen eine Zurückhaltung der Menschen im stationären Einzelhandel. „Der schon vorher erkennbare Trend hin zum Online-Shopping hat sich durch die Coronakrise offenbar noch beschleunigt“, erklärte die Marketing-Professorin.

Diese Personen sind vorsichtig in ihrem Konsumverhalten

Darüber hinaus zeige die Studie auf, dass bestimmte Personen vorsichtig in ihrem Konsumverhalten sind. Es handele sich dabei insbesondere um „ältere Menschen, Eltern mit Kindern und Menschen mit höheren Einkommen“. Auch hier seien die Saarländer pessimistischer als die Nicht-Saarländer unter den Teilnehmern. Etwa ein drohender Verlust des Arbeitsplatzes stehe der Kauflust im Weg.

Ein weiterer Faktor: gesundheitliche Gründe. Sehr viele Konsumentinnen und Konsumenten seien besorgt, sich in Geschäften anstecken zu können. „Daher mieden sie Menschenansammlungen und suchten Geschäfte sehr gezielt auf“, so Andrea Gröppel-Klein. Laut Expertin sollte der Handel warten, die Mundschutzpflicht aufzugeben.

Rund 1.000 Studienteilnehmer

An der nicht-repräsentativen Online-Studie hätten Ende Mai/Anfang Juni etwa 1.000 Freiwillige teilgenommen, darunter rund zwei Drittel aus dem Saarland. „Dadurch, dass die Gruppe sehr groß ist und auch sehr heterogen, können einzelne Gruppen wie Saarländer und Nicht-Saarländer, Männer und Frauen oder Angestellte und Selbstständige gut miteinander verglichen werden“, schilderte Andrea Gröppel-Klein. Alle Daten der Studie gibt es hier zum Nachlesen.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Universität des Saarlandes, 21.07.2020