„Tag der Rache“: Das stand in der Neunkircher Bombendrohung

Einen Tag nach Bombendrohungen auf diverse Rathäuser in ganz Deutschland prüft die Polizei jetzt mögliche Zusammenhänge. Im Neunkircher Fall war im Drohschreiben von einem „Tag der Rache" die Rede.
Wegen einer Bombendrohung räumten Einsatzkräfte am Dienstag das Rathaus in Neunkirchen. Foto: BeckerBredel.
Wegen einer Bombendrohung räumten Einsatzkräfte am Dienstag das Rathaus in Neunkirchen. Foto: BeckerBredel.
Wegen einer Bombendrohung räumten Einsatzkräfte am Dienstag das Rathaus in Neunkirchen. Foto: BeckerBredel.
Wegen einer Bombendrohung räumten Einsatzkräfte am Dienstag das Rathaus in Neunkirchen. Foto: BeckerBredel.

Nach den Bombendrohungen in Kaiserslautern und Neunkirchen soll nun geklärt werden, ob ein Zusammenhang zwischen den Fällen besteht. Die Drohschreiben wurden miteinander verglichen, sagte ein Polizeisprecher in Kaiserslautern am Mittwoch (27. März). Ziel sei es, festzustellen, ob sie von der gleichen Quelle stammten.

Laut Saar-Polizeisprecher Georg Himbert entspringe die Drohmail im Neunkircher Fall dem Darknet. Hier könnten Verbindungsdaten nicht einfach nachvollzogen werden; eine Identifizierung über IP-Adresse sei daher nicht möglich, so Himbert zur „SZ“.

Die Mail war um 1.37 Uhr im Rathaus eingegangen. Ein Beamter hatte sie kurz nach 7 Uhr gelesen. Daraufhin wurden die Stadtverwaltung und der angrenzende evangelische Kindergarten „Haus des Kindes“ geräumt.

Der unbekannte Täter sprach in seinem Schreiben von einem „Tag der Rache“. Er habe zudem Details zum Sprengstoff und Zünder genannt, berichten „SR“ und „SZ“ übereinstimmend. Die Mail weise zudem sprachliche Mängel auf.

Rechtsextremer Hintergrund?

Auch in Augsburg/Bayern, Chemnitz/Sachsen, Göttingen/Niedersachsen und Rendsburg/Schlesweig-Holstein wurden am Dienstag Rathäuser evakuiert. Seit Monaten gibt es eine deutschlandweite Serie von Drohschreiben mutmaßlicher Rechtsextremer an Politiker, Behörden oder Gerichte. Die Berliner Staatsanwaltschaft, die federführend ermittelt, spricht von insgesamt mehr als 100 Fällen. In Saarbrücken hatte es eine Bombendrohung am Landgericht gegeben.

Ob die Fälle vom Dienstag damit in Zusammenhang stehen, war zunächst offen. Auch in Heilbronn/Baden-Württemberg und Schwerin/Mecklenburg-Vorpommern gingen am Dienstag Schreiben ein; sie wurden aber nicht als ernsthaft eingestuft.

Verwendete Quellen:
• eigene Berichte
• Saarbrücker Zeitung
• Saarländischer Rundfunk
• dpa