Tödlicher Nachbarschaftsstreit in Perl: Prozessauftakt gegen Marco M. (53)

Erst kürzlich begann am Saarbrücker Landgericht der Prozess gegen Marco M. Dem 53-Jährigen wird vorgeworfen, seine Nachbarin im November 2017 tödlich verletzt zu haben. Daher lautet die Anklage gegen ihn: Körperverletzung mit Todesfolge.
Seit Mitte Januar musste sich der Angeklagte vor dem Saarbrücker Landgericht verantworten. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Friso Gentsch.
Seit Mitte Januar musste sich der Angeklagte vor dem Saarbrücker Landgericht verantworten. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Friso Gentsch.
Seit Mitte Januar musste sich der Angeklagte vor dem Saarbrücker Landgericht verantworten. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Friso Gentsch.
Seit Mitte Januar musste sich der Angeklagte vor dem Saarbrücker Landgericht verantworten. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Friso Gentsch.

Handelte Marco M. aus Notwehr? Davon geht jedenfalls die Verteidigung aus, berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ (SZ). Der 53 Jahre alte Mann, das wird seit Montag (14. Januar 2019) vor Gericht verhandelt, soll am 13. November 2017 seine Nachbarin (52) nach einem verbalen Streit zu Boden gestoßen haben. Im Nachgang zu diesem Vorfall, so die Formulierung der Pressemitteilung des Saarbrücker Landgerichts, verstarb die Frau an Hirnschäden.

Tödlicher Streit in Perl: Das soll passiert sein

Aus dem SZ-Medienbericht geht hervor, die Nachbarin des Angeklagten habe zunächst mit der Hand gegen seinen Wagen geschlagen; später mit Steinen geschmissen. Dann erst habe sich Marco M. gewehrt, es kam wohl zu „einem Gerangel“. Anschließend, so die Anklage laut „SZ“, „seien beide in den Steingarten gefallen“. Der Angeklagte hielt seine Nachbarin fest, „bis sie sich beruhigte“. Doch die Frau sei nicht mehr aufgestanden.

Die Ehefrau von Marco M. rief daraufhin die Polizei; gab bei den Beamten an, es habe eine „körperliche Auseinandersetzung“ gegeben. Am Einsatzort angekommen, das berichtet die „SZ“, bot sich den Beamten ein „surrealer Anblick“. Während der spätere Angeklagte und seine Frau auf die Polizei warteten, lag das 52-jährige Opfer auf der anderen Straßenseite im Steingarten. Marco M. soll kommentiert haben, dass seine Nachbarin nur „schauspielern“ würde.

Perl: Zunächst gute Nachbarschaft

Vor Gericht kam ebenso zum Vorschein, dass nicht immer Konfliktpotential zwischen den beiden Parteien vorhanden war. Laut „SZ“ gaben sich die Anwohner noch Jahre zuvor die Hausschlüssel, falls einer von ihnen in Urlaub fuhr. Erst über die Jahre hinweg entwickelte sich ein Streit zwischen Marco M. und der 52-Jährigen. Dieser soll unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass der Hund des Angeklagten die Katzen seiner Nachbarin jagte. In den letzten 15 Jahren, das geht aus dem Medienbericht hervor, kam es zu „15 wechselseitigen Strafanzeigen“.

Nachbarschaftsstreit in Perl: Urteil steht noch aus

Wie das Urteil letztlich ausfallen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Die „SZ“ berichtet jedenfalls, es „zeichne sich noch keine eindeutige Beweiskette ab“, weder in die eine noch in die andere Richtung. Am Freitag wird der Prozess gegen Marco M. fortgesetzt. Bei einer Verurteilung droht dem 53-Jährigen eine langjährige Gefängnisstrafe.

Verwendete Quellen:
• Saarbrücker Zeitung
• Bild
Pressemitteilung des Landgerichts Saarbrücken (PDF)