Tuberkulose-Fall in Riegelsberg: Alle Kita-Kinder unter 5 Jahren sollen Antibiotika nehmen

Neuigkeiten im Tuberkulose-Fall an einer Riegelsberger Kindertagesstätte: Hier sollen jetzt alle Kinder unter fünf Jahren vorsorglich Antibiotika nehmen, empfiehlt das Gesundheitsamt.
Der Tuberkulose-Erreger Mykobakterium Tuberkulosis, aufgenommen unter dem Elektronenmikroskop. Foto: Robert-Koch-Institut/Gudrun Holland/dpa-Bildfunk.
Der Tuberkulose-Erreger Mykobakterium Tuberkulosis, aufgenommen unter dem Elektronenmikroskop. Foto: Robert-Koch-Institut/Gudrun Holland/dpa-Bildfunk.
Der Tuberkulose-Erreger Mykobakterium Tuberkulosis, aufgenommen unter dem Elektronenmikroskop. Foto: Robert-Koch-Institut/Gudrun Holland/dpa-Bildfunk.
Der Tuberkulose-Erreger Mykobakterium Tuberkulosis, aufgenommen unter dem Elektronenmikroskop. Foto: Robert-Koch-Institut/Gudrun Holland/dpa-Bildfunk.

Nach dem Bekanntwerden der Tuberkulose-Erkrankung einer Praktikantin einer Kindertagesstätte in Riegelsberg empfiehlt das Gesundheitsamt des Regionalverbandes nun, dass alle Kinder der Einrichtung unter fünf Jahren vorsorglich Antibiotika nehmen sollen. Das berichtet die „Saarbrücker Zeitung“. Demnach seien sie als „gefährdete Kontaktpersonen definiert“ worden.

Nach einer Infoveranstaltung vor rund zwei Wochen war noch davon auszugehen, dass – wenn überhaupt – nur sehr wenige Kinder mit der erkrankten Berufsschülerin in Kontakt gekommen sind. Diese Lage hätte sich jetzt allerdings geändert. „Dieser Umstand und die am Montag verfügbare Liste mit Geburtsdaten der Kinder zeigte, dass der Anteil der unter Fünfjährigen deutlich größer ist als am Anfang angenommen, daher entschloss man sich zur größtmöglichen Sicherheit, entsprechend den offiziellen Empfehlungen, für alle Kinder unter fünf Jahren die Antibiotika-Gabe zu empfehlen“, zitiert die „Saarbrücker Zeitung“ aus einer Presseerklärung.

In den einzelnen Fällen muss der jeweils behandelnde Arzt über die Medikamentengabe entscheiden, das Gesundheitsamt spricht nur eine Empfehlung aus. Der Kinderarzt testet auf die Verträglichkeit des Antibiotikums und untersucht das Blut der Kinder.

Tuberkulose im Saarland: Rund 60 Fälle im Jahr

Tuberkulose wurde früher auch als „weißer Tod“ bezeichnet. Betroffen sind hauptsächlich Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder genetisch bedingter Anfälligkeit. Tuberkulose wird in der Regel via Tröpfcheninfektion übertragen. Die Krankheit unterliegt einer Meldepflicht: Wird der Erreger nachgewiesen, muss zwingend das Gesundheitsamt informiert werden. Dieses leitet dann weitere Schritte ein.

Immer wieder erkranken Menschen an Tuberkulose. Im Saarland infizierten sich 2017 insgesamt 63 Menschen mit der Krankheit. Der Wert ist in den vergangenen Jahren konstant geblieben.

Verwendete Quellen:
• Saarbrücker Zeitung
• eigene Berichte
Apotheken-Umschau: Tuberkulose
Kleine Anfrage an die saarländischen Landesregierung (Drucksache 16/417) (PDF)