Unglaubliches Indien – Eine eindrucksvolle Reise

Unsere Leserin Viktoria war nach Indien auf eine Hochzeit eingeladen. Was sie dort erlebte, passt nicht ganz zu dem Image des Landes, das in Bollywood-Filmen gezeigt wird. Trotzdem oder gerade deswegen: Die Reise hat Eindruck hinterlassen.
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Alles fing an mit einer Einladung zu einer Hochzeit in Indien. Ja genau, in Indien! Genauer gesagt in Mumbai. Mein Freund und ich mussten nicht lange überlegen – natürlich kommen wir.

Sofort dachte ich an die kitschigen, bunten und schönen Bollywood-Filme, in denen die Menschen in bezaubernden Kleidern gefühlt alle zwei Minuten gemeinsam tanzen und singen. Doch ich muss euch enttäuschen, so war es nicht.

Sogar nachts wird gearbeitet
In Indien angekommen, bereits der erste Schock: eine unglaubliche Hitze und Lautstärke durch die ganzen Menschen am Flughafen. Und das obwohl es bereits 2 Uhr morgens war. Mumbai schläft nie!

Angekommen im Hotel überraschten wir zwei Arbeiter, die um 3 Uhr morgens im Hotel in Flip-Flops und im Dunkeln auf dem Boden Fliesen legten. Ich sagte ja, Mumbai schläft nie.

Nachdem wir ausgeschlafen hatten, konnte es losgehen. In Thane, einem Vorort von Mumbai, suchten wir verschiedene Kleidergeschäfte auf, um ein passendes, traditionelles Hochzeitskleid für die deutsche Braut zu finden.

Smog über den Städten
Der 2. Schock war definitiv der Verkehr. Überall fuhren hupende und vor allem überfüllte Autos, Rikschas, Busse sowie Roller. Das auffällige Hupen soll in Indien andere nicht auf Fehlverhalten hinweisen oder einfach Wut rauslassen. Nein, in Indien machen die Verkehrsteilnehmer dadurch auf sich aufmerksam. So kämpfen sich alle, gefühlt ohne Straßenordnung und Verkehrsregeln, von Lücke zu Lücke auf mehreren Spuren Kreuz und quer irgendwie an ihr Ziel. Dazwischen laufen immer wieder Fußgänger und Straßenhunde. Ein sehr turbulenter Fahrstil, doch es funktioniert.

In einem zum Glück klimatisierten Taxi besichtigten wir Mumbai. Viele Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Gateway of India oder das Queen’s Necklace. Leider wird die Aussicht in Indien oft durch den Smog getrübt. Nur durch das Einatmen der Luft nimmt man pro Tag in Mumbai so viele Giftstoffe zu sich, wie durch das Rauchen von zwei Zigarettenschachteln.

Bei der standesamtlichen Hochzeit war von Romantik keine Spur. Ewiges Warten in der Hitze mit vielen Menschen und das nur um gefühlt 100 verschiedene Dokumente zu unterschreiben.

Noch immer denke ich an die Reise zurück
Die Feier danach hingegen war zum Glück entspannter. In einer traumhaften Location mit Lampions, Pavillons, Rosenblättern, Musik und Tänzen feierten wir mit den vielen Indern das Brautpaar. Das erinnerte schon eher an Bollywood.

Zum Abschluss der Reise besuchten wir noch für zwei Tage das Bergdorf Matheran. Endlich sah ich dort meine lang ersehnten, freilaufenden Kühe. Auch Affen liefen dort frei herum und lauerten auf alles, was man bei sich trug.

Wir durften viele nette und vor allem liebenswerte Menschen kennenlernen, die fast alle ein Selfie mit uns machen wollten. Mumbai zeigte uns all seine Seiten.

Zwischen den vielen Hochhäusern sah man immer wieder Slums, in denen die Menschen zwischen Müllbergen täglich ums Überleben kämpfen müssen. Alles weit entfernt von den schönen Bollywoodfilmen.

Diese ganzen verschiedenen Eindrücke bringen mich auch heute noch zum Nachdenken. Die Reise werde ich wohl nie vergessen.