Unwetter: Betroffene im Saarland können wieder auf Soforthilfen hoffen

Auch aktuell vom Unwetter im Saarland Betroffene können auf Soforthilfe hoffen. Das kündigte Umweltminister Reinhold Jost an. Der warb außerdem für die Elementarschadenversicherung - und will prüfen lassen, sie nicht zur Pflichtversicherung werden sollte.
Gerade im Verlauf des Köllerbachs sind in Heusweiler Keller überflutet worden. Foto: BeckerBredel.
Gerade im Verlauf des Köllerbachs sind in Heusweiler Keller überflutet worden. Foto: BeckerBredel.
Gerade im Verlauf des Köllerbachs sind in Heusweiler Keller überflutet worden. Foto: BeckerBredel.
Gerade im Verlauf des Köllerbachs sind in Heusweiler Keller überflutet worden. Foto: BeckerBredel.

Nach den zweiten schweren Unwettern innerhalb von knapp zwei Wochen können auch diese Betroffenen im Saarland auf Hilfen hoffen. Das Land stellte am Dienstag (12. Juni) wieder Unterstützung in Aussicht. Nachdem es Ende Mai in einer Nacht 800 Einsätze gegeben hatte, musste die Feuerwehr allein am Montag 1100 Mal ausrücken.

Der Ministerrat fasste am Dienstag einen Beschluss, wonach geprüft werden soll, ob die neuen Gebiete entsprechend zu behandeln seien wie die Bereiche beim Unwetter am 31. Mai. „Wir können nicht ausblenden, dass das zweite Ereignis flächendeckender war als das erste“, sagte Innenminister Klaus Bouillon (CDU). Vor allem in Merzig und dem Landkreis St. Wendel habe es „enorme Schäden“ gegeben.

Erst in der vergangenen Woche hatte die Landesregierung Soforthilfen in Höhe von 2,5 Millionen Euro beschlossen. Bouillon und Umweltminister Reinhold Jost (SPD) zeigten sich überzeugt, dass der Umfang nun entsprechend erhöht werden müsse.

Verpflichtende Elementarschadenversicherung?
Bei der Verbraucherschutzministerkonferenz an diesem Donnerstag und Freitag im Saarland soll laut Jost auch über die Möglichkeiten gesprochen werden, eine verpflichtende Elementarschadenversicherung für Hausbesitzer einzuführen. Die bundesweite Versicherungsquote liegt hier bei 40 Prozent, im Saarland nur bei 22 Prozent. Schon vor zwei Jahren habe er dieses Thema prüfen lassen. „Damals hieß es, dies sei verfassungsrechtlich nicht möglich.“ Vielleicht sei nun eine neue Bewertung mit Blick auf den häufigen Starkregen denkbar, sagte der Minister.

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Wetterlage im Saarland war ungewöhnlich
Der Deutsche Wetterdienst hatte dabei schon am Morgen vor schweren Gewittern und heftigem Starkregen gewarnt. Insofern war das Ausmaß des Unwetters im Saarland laut Robert Hausen von der Wettervorhersagezentrale in Offenbach keine Überraschung mehr gewesen. Gleichwohl sei die Wetterlage der vergangenen Wochen nicht der Normalfall: „Jeden Tag aufs Neue Schauer und Gewitter mit lokalem Unwetterpotenzial, und dass nicht mal vorübergehend eine Wetterberuhigung eingetreten ist, war schon ungewöhnlich.“

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Wetter im Saarland: So geht es weiter
Für die nächsten Tage konnte Hausen jedoch Entwarnung geben: Aktuell verlagere sich der Schwerpunkt nach Südosten, die Unwetter sollten in der Nacht zum Mittwoch immer mehr bis zum Alpenrand ziehen. Im Saarland breite sich kühlere Nordseeluft aus. „Das vertreibt die Gewitter“, ergänzte der Diplom-Meteorologe. In den nächsten Tagen stelle sich angenehmeres Wetter ein mit einem Wechsel von Sonne und Wolken und Temperaturen von knapp über 20 Grad.

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