Verbraucher bekommen mehr Durchblick beim Surfen

Das Problem kennen viele Internetnutzer: Trotz großer Werbeversprechen ist der neue Internetanschluss in der Realität
Wer im Internet surft, muss ab sofort über die Geschwindigkeit seines Anschlusses informiert werden. Foto: Felix Kästle/dpa.
Wer im Internet surft, muss ab sofort über die Geschwindigkeit seines Anschlusses informiert werden. Foto: Felix Kästle/dpa.
Wer im Internet surft, muss ab sofort über die Geschwindigkeit seines Anschlusses informiert werden. Foto: Felix Kästle/dpa.
Wer im Internet surft, muss ab sofort über die Geschwindigkeit seines Anschlusses informiert werden. Foto: Felix Kästle/dpa.

Das Problem kennen viele Internetnutzer: Trotz großer Werbeversprechen ist der neue Internetanschluss in der Realität deutlich langsamer als erwartet.

Überlastete Router, mangelhafte Verkabelung im Haus oder Wartungsarbeiten: Es gibt viele Gründe dafür, warum das Breitband-Internet nicht die versprochene Maximalgeschwindigkeit erreicht – nur wurden die von Provider-Seite in der Vergangenheit meistens nicht erwähnt.

[legacy_code][/legacy_code]

Nur zwölf Prozent der Anschlüsse erreichen laut einer Prüfung der Bundesnetzagentur die im Vertrag angegebene Maximalgeschwindigkeit, bei Mobilfunkanschlüssen waren es nur fünf Prozent.

Neue Verordnung soll Licht ins Dunkel bringen
Eine neue Verordnung will dem jetzt einen Riegel vorschieben. Seit dem 1. Juni sind die Anbieter zur Transparenz verpflichtet. Sie müssen jedem Angebot ein Produktinformationsblatt beilegen, in dem „die minimale, die normalerweise zur Verfügung stehende sowie die maximale Datenübertragungsrate für Download und Upload“ angegeben sind, heißt es in der Transparenzverordnung

Die Provider müssen die Produktdatenblätter auch Nutzern mit einem bereits bestehenden Anschluss zur Verfügung stellen, zum Beispiel auf ihrer Internetseite.

Wie finde ich die Geschwindigkeit meines Anschlusses heraus?
Nutzer müssen künftig außerdem die Möglichkeit bekommen, die tatsächliche Geschwindigkeit ihres Internetanschlusses zu prüfen. Wer das tun und mit den Daten aus dem Informationsblatt vergleichen will, kann das auf sogenannten Speedtest-Seiten oder per App tun.

Falls der jeweilige Betreiber keinen solchen Test anbietet, können Nutzer auf das Angebot der Bundesnetzagentur zurückgreifen. Diese Werte können dann mit denen aus dem Informationsblatt verglichen werden.

Nach Neu-Anschluss: Oft prüfen
Christine Steffen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät dazu, direkt nach der Einrichtung des Anschlusses eine solche Geschwindigkeitsmessung durchzuführen. Der Test sollte an den darauffolgenden Tagen wiederholt werden, um tagesbedingte Schwankungen auszuschließen. Die Ergebnisse sollten Nutzer dokumentieren und den Provider im Zweifelsfall auffordern, für Besserung zu sorgen.

Verträge werden künftig transparenter
Ob aufgrund mangelnder Geschwindigkeit oder aus anderen Gründen: Auch wer seinen DSL- oder Mobilfunkanbieter wechseln will, hat es durch die Transparenzverordnung künftig leichter.

Neben der besseren Vergleichbarkeit der Verträge müssen die Provider jetzt auch den Zeitpunkt, zu dem der Vertrag ausläuft sowie die Kündigungsfrist angeben. Ab dem 1. Dezember 2017 müssen diese Angaben sogar stets auf der Rechnung zu finden sein.

Mit Verwendung von SZ-Material (David Seel).