Verwahrlostes Kaninchen an Raststätte gefunden: „Tiere in Not Saar“ päppelt „Fly“ auf

An einer Autobahnraststätte bei Birkenfeld fand ein Mann am vergangenen Donnerstag (20. August 2020) ein ausgesetztes Kaninchen. Das Tier war in einem desolaten Zustand. Es wird nun vom Verein "Tiere in Not Saar" aufgepäppelt.
Das Kaninchen wurde in einem völlig verwahrlosten Zustand an einem Rastplatz bei Birkenfeld gefunden. Fotos: Tiere in Not Saar e.V.
Das Kaninchen wurde in einem völlig verwahrlosten Zustand an einem Rastplatz bei Birkenfeld gefunden. Fotos: Tiere in Not Saar e.V.
Das Kaninchen wurde in einem völlig verwahrlosten Zustand an einem Rastplatz bei Birkenfeld gefunden. Fotos: Tiere in Not Saar e.V.
Das Kaninchen wurde in einem völlig verwahrlosten Zustand an einem Rastplatz bei Birkenfeld gefunden. Fotos: Tiere in Not Saar e.V.

„Fly“, wie das Kaninchen später getauft wurde“, war in einer Holzkiste eingeschlossen und ausgesetzt worden. Ein Fahrer wurde in seiner Pause am Rastplatz bei Birkenfeld aufgrund der ungewöhnlichen Optik auf die Truhe aufmerksam. Als er sie öffnete, fand er darin das völlig verwahrloste Kaninchen. Glück im Unglück: Für den Tag waren 36 Grad prognostiziert. In der Kiste hätte das Tier nicht mehr lange überlebt. Der Finder kontaktierte „Tiere in Not Saar“.

Kaninchen in äußerst kritischem Zustand

Das Team nahm „Fly“ zwar nur wenig später auf, allerdings war der Zustand des Kaninchens derart kritisch, dass es ins Kleintierzentrum Köllerbach gebracht werden musste. Die Augen und Ohren des Tieres sind stark entzündet, zudem liegt ein extremer Milbenbefall vor. Wie der Verein weiter berichtet, hat „Fly“ kaum Muskulatur. Eine natürliche Bewegung ist fast unmöglich. Auch Fressen bereitet Probleme. Offenbar wurde das Kaninchen jahrelang ohne Auslauf in einem zu kleinen Käfig gehalten.

„Fly“ wird von „Tiere in Not Saar“ aufgepäppelt

„Ein Tier in solch einem desolaten Zustand haben wir schon lange nicht mehr bekommen“, berichtet Simone Theis, die Ansprechpartnerin für Kleintiere vom Verein „Tiere in Not Saar“. In Köllerbach wurden „Fly“ daher zunächst Infusionen verabreicht. Nachdem es über Nacht stationär behandelt und medizinisch versorgt wurde, konnte das Kaninchen am nächsten Tag in einer der Pflegestellen des Vereins untergebracht werden. Dort wird es nun mit Päppelnahrung gefüttert und weiter gepflegt. Die Behandlung werde jedoch wohl langwierig sein.

Tierhalter müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein

„Tiere in Not Saar“ appelliert daher an alle Tierhalter, die Bilder von „Fly“ als Mahnung zu sehen. Noch bevor ein Haustier angeschafft wird, sollten sich künftige Besitzer bewusst machen, dass sie auch die Kosten für den Tierarzt tragen und einen artgerechten Lebensraum bieten müssen. Dazu seien Menschen oftmals nicht bereit. Zudem würden gerade Kleintiere wie Kaninchen häufig als Spielzeug für Kinder angeschafft und alleine gelassen, bis sie zur Last werden und man sie entsorgt. Es gebe jedoch zahlreiche Anlaufstellen für Menschen, die mit ihren Haustieren überfordert sind.

Tiere adoptieren und „Tiere in Not Saar“ unterstützen

Der Verein „Tiere in Not“ kümmere sich derzeit um sehr viele Kaninchen und Kleintiere aus schlechter Haltung. Diese benötigen teilweise noch viel Pflege, teilweise suchen sie jedoch auch schon ein neues Zuhause. Finanziert wird die Organisation ausschließlich durch Spenden.

Wer ein Tier bei sich aufnehmen oder den Verein unterstützen möchte, findet weitere Informationen auf der Homepage von „Tiere in Not Saar e.V.“

Verwendete Quellen:
– Tiere in Not Saar e.V.
– Eigene Recherche