Viez soll Kulturerbe werden
Viez ist ein an Mosel und Saar sowie in Eifel und Hunsrück verbreiteter Apfelwein: Nun soll das regionale Getränk in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden. Dazu werde über das Land Rheinland-Pfalz ein Antrag gestellt, teilte der initiierende Verein der Trierer Viezbruderschaft am Dienstag (16. Februar 2021) mit. Eine Entscheidung werde im Frühjahr 2022 erwartet.
Dreyer: Viez ein „Stück Identität“
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) kündigte an, das Land unterstütze das Vorhaben voll und ganz. Sie sei sicher, dass es gute Chancen für eine Anerkennung gebe. „Das wäre ein ganz toller Schritt“, sagte sie. Der Viez sei „ein Stück Identität“ in Trier und in der Region, gehöre zur Festkultur, verbinde Landschaft und Tradition, sagte Dreyer.
Was den Viez einzigartig macht
Der regionaltypische Viez geht auf eine jahrhundertalte Tradition zurück und ist eng mit der Erhaltung von Streuobstwiesen und der Obstproduktion verbunden. Ausgeschenkt wird er in der Regel im typischen Viezporz. Viez sei einzigartig und gehöre zum Kulturerbe dazu, sagte der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD). Mit dem Getränk sei auch „ein Lebensgefühl“ verbunden.
Unterstützung auch aus Merzig
Der Antrag könne vom Land ab April bei der Kultusministerkonferenz gestellt werden, teilte der Präsident der Viezbruderschaft, Hanspitt Weiler, mit. Zuvor gelte es, ein großes Netzwerk aus Unterstützer:innen zu bilden. Mit dabei seien bereits Vereine wie die Viezstraße aus Merzig oder die Lampadener Viezjungs, sagte Weiler. Aber auch Produzent:innen und Gastronom:innen unterstützten das Projekt.
Unesco fördert Traditionen und Bräuche
Seit 2003 fördert die Unesco immaterielle kulturelle Ausdrucksformen. Im Gegensatz zu materiellen Welterbestätten handelt es sich beim immateriellen Kulturerbe um Traditionen, Bräuche und kulturelle Ausdrucksformen. Bis heute sind 178 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur