Warner Music fordert auch im Saarland Geld für Lied-Nutzung von „Jerusalema“

Unter dem Hashtag #jerusalemachallenge haben beispielsweise medizinische Beschäftigte und Polizeibeamt:innen ein Zeichen gegen den Corona-Frust gesetzt - in Form eines Tanzes. Auf die Videos folgt ein nun zum Teil teures Nachspiel. Auch im Saarland sind Briefe von Rechteinhaber Warner Music eingetroffen, in denen Lizenzgebühren nachgefordert werden.

Warner Music fordert Lizenzgebühren für „Jerusalema“

Eigentlich sollte die „Jerusalema-Challenge“ in der Pandemie Mut machen und ein Zeichen gegen den Corona-Frust setzen. Nun ist es die Aktion selbst, die teilweise für Frust sorgt. Der Grund: Forderungen von Rechteinhaber Warner Music, Lizenzgebühren für das Lied zu zahlen.

In Einzelfällen womöglich mehrere tausend Euro

Wie „Focus“ berichtet, werden für die Verwendung des Songs „Jerusalema“ in Einzelfällen „offenbar mehrere Tausend Euro“ fällig. Nach Medien-Recherchen sollen demnach beispielsweise viele Dienststellen von Feuerwehren oder Polizeiinspektionen Briefe mit Zahlungsaufforderungen von Warner Music erhalten haben.

Die entsprechenden Schreiben sollen laut „Focus“ darauf hinweisen, dass für eine kommerzielle Nutzung von „Jerusalema“ Gebühren fällig würden. Das Lied selbst stammt aus der Feder von „Master KG“, einem DJ und Produzenten aus Südafrika. Dieser steht bei Warner unter Vertrag.

Forderungen auch ins Saarland verschickt

Nach Angaben des „SR“ sind Forderungen des Rechteinhabers auch im Saarland eingetroffen – beispielsweise beim Unternehmen Globus. Die Handelskette soll sich mit dem Lizenzgeber bereits „sinnstiftend“ verständigt und eine Gebühr entrichtet haben.

Ebenso betroffen: das Knappschaftsklinikum Saar in Püttlingen. Dort habe man bereits über die Gema entsprechende Gebühren entrichtet, sagte ein Sprecher dem „SR“. Ob dies allerdings ausreiche, werde aktuell geprüft.

Videos teilweise offline

Teilnehmer:innen der „Jerusalema-Challenge“ waren zudem auch in Videos der SHG-Kliniken sowie des Winterbergklinikums in Saarbrücken zu sehen. „Das Team der Zentralen Notaufnahme im Klinikum Saarbrücken setzt ein Zeichen für Zusammenhalt“, hatte die Pressestelle Anfang Dezember bei der Veröffentlichung des Videos mitgeteilt. Mittlerweile haben beide Häuser die jeweiligen Tanz-Videos offline genommen – auch ohne Schreiben von Warner, so „SR“.

Statement von Warner Music

Auf eine „Focus“-Anfrage äußerte sich die Warner Music Group Deutschland wie folgt: Man „liebe die Tatsache, dass die Fans hinter ‚Jerusalema‘ stehen“. Eine Nutzung des Songs in Deutschland zwecks eigener Promotion von Unternehmen sollte nach Ansicht von Warner jedoch eine Sicherung einer Synchronisationslizenz erfordern.

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Verwendete Quellen:
– Focus Online
– Saarländischer Rundfunk
– Knappschaftsklinikum Saar auf Facebook
– Webseite des Klinikums Saarbrücken