Warum Saarbrücken mehrere Straßennamen ändern will
In Saarbrücken sollen Straßen, die nach Menschen benannt sind, die in Verbindung zu Nationalsozialismus, Kolonialismus oder Antisemitismus stehen, umbenannt werden. Das geht aus dem Abschlussbericht der eigens eingesetzten Straßennamenskommission des Bezirksrates Mitte der Landeshauptstadt hervor.
Kommission bewertet Namen nach Ampelsystem
Die Kommission teilt die Straßennamen in ein Ampelsystem ein. Grün bedeutet unproblematisch, bei Rot wird eine Umbenennung empfohlen. Gelbe Straßen können zwar ihren Namen behalten, dieser soll jedoch kritisch kommentiert werden. Dazu soll etwa ein QR-Code am Schild zu weiteren Informationen leiten.
Fünf Straßennamen im roten Bereich
Laut des Abschlussberichtes landen fünf Straßen im roten Bereich: Heinkel-, Lüderitz-, Neikes- und Dr.-Vogeler-Straße sowie Oberst-Petersen-Weg sollen umbenannt werden. Ihre Namensgeber machten sich mit unlauteren Geschäftsmethoden zur Kolonialzeit, NSDAP-Mitgliedschaften oder Militär-Positionen „im Dienste des totalen Krieges“ streitbar.
Anwohner:innen sollen einbezogen werden.
Zahlreiche Straßennamen wurden darüber hinaus gelb bewertet. Darunter etwa auch die Karl-Marx- und Martin-Luther-Straße. Der Bericht gibt zu den Einschätzungen eine detaillierte Begründung ab. Bei der Umbenennung sollen die Anwohner:innen miteinbezogen werden. Sollten diese etwa selbst – auch bei einem Namen im gelben Bereich – eine Änderung fordern, müsse dies beachtet werden.
Schon in der Vergangenheit wurden die Namen von Straßen geändert, wenn diese aufgrund ihrer Namensgeber:innen umstritten waren. Beispielsweise heißt der ehemalige Hans-Dietlen-Weg nun Oscar-Gross-Weg.
Verwendete Quellen:
– Abschlussbericht der Straßennamenskommission des Bezirksrates Mitte
– eigener Artikel