Wie hoch ist die Dunkelziffer? Saarland führt Corona-Antikörperstudie durch

In den nächsten Tagen sollen 2.300 Saarländer auf Antikörper getestet werden. Die repräsentative Studie soll Erkenntnisse über die tatsächliche Verbreitung des Coronavirus und auch die Immunität gegen diesen erfassen.
Blutproben von 2.300 Saarländern sollen Aufschluss über die Dunkelziffer von Corona-Infektionen geben. Symbolfoto: Peter Kneffel/dpa-Bildfunk
Blutproben von 2.300 Saarländern sollen Aufschluss über die Dunkelziffer von Corona-Infektionen geben. Symbolfoto: Peter Kneffel/dpa-Bildfunk
Blutproben von 2.300 Saarländern sollen Aufschluss über die Dunkelziffer von Corona-Infektionen geben. Symbolfoto: Peter Kneffel/dpa-Bildfunk
Blutproben von 2.300 Saarländern sollen Aufschluss über die Dunkelziffer von Corona-Infektionen geben. Symbolfoto: Peter Kneffel/dpa-Bildfunk

Zusammen mit der Virologie des Universitätsklinikums will das saarländische Gesundheitsministerium in den kommenden Wochen das Blut von 2.300 Saarländerinnen und Saarländern auf Antikörper testen. Das Saarland bringt damit als erstes Bundesland eine entsprechende repräsentative Studie auf den Weg.

Studie im Saarland soll Dunkelziffer aufdecken

Die Studie solle, so Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU), Gewissheit schaffen, wie viele Bürger bereits infiziert sind oder waren und Antikörper gebildet haben. Bislang wurden 45.000 Abstriche untersucht, bei 2.600 wurde eine Infektion nachgewiesen. Der Bluttest soll die Dunkelziffer ermitteln. Diese könne laut Bachmann hoch ausfallen, da eine Corona-Erkrankung häufig leicht oder asymptomatisch verläuft.

2.300 Probanden werden ausgewählt und getestet

Die 2.300 Probanden sollen über eine repräsentative Stichprobe ausgewählt werden. Sie erhalten zunächst ein Anschreiben und eine Einladung zum Bluttest. Auch ein Rachenabstrich kann erfolgen. Zudem werden Daten zum Gesundheitszustand der Testpersonen seit Beginn der Pandemie erhoben. Dadurch sollen Zusammenhänge zu Vorerkrankungen festgestellt werden. Die Maßnahmen werden an der Uniklinik in Homburg durchgeführt.

Erste Ergebnisse im Sommer

Die Corona-Studie soll über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Erste Ergebnisse seien im Sommer zu erwarten. Anhand dieser soll die weitere Vorgehensweise im Saarland bestimmt werden – auch in Hinblick auf gesetzliche Regelungen und die Rückkehr zur Normalität. Von den Erkenntnissen zu Infektionszahlen und Krankheitsverlauf könne jedoch ganz Deutschland profitieren.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums, 6.5.2020