Wird ganz Völklingen jetzt zur Tempo 30-Zone?

Wenn der Verkehrsentwicklungsplan so durchgesetzt wird, gilt in Völklingen nahezu flächendeckend Tempo 30 – und noch weniger.
Die Bismarckstraße soll zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit maximal Tempo 20 werden. Foto: BeckerBredel
Die Bismarckstraße soll zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit maximal Tempo 20 werden. Foto: BeckerBredel
Die Bismarckstraße soll zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit maximal Tempo 20 werden. Foto: BeckerBredel
Die Bismarckstraße soll zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit maximal Tempo 20 werden. Foto: BeckerBredel

Der Verkehrsentwicklungsplan
Wie soll der Verkehr in Völklingen in den nächsten zehn bis 15 Jahren fließen? Das Darmstädter Büro R+T ist mit seinem Projektleiter Frank Schleicher-Jester seit 2015 dabei, für eine Auftragssumme von (damals) rund 140 000 Euro einen Verkehrsentwicklungsplan für die Gesamtstadt zu entwerfen. Inzwischen liegen handfeste Ergebnisse vor, die am kommenden Samstag (18. November 2017) diskutiert werden sollen.

Einige der Vorschläge könnten den Verkehrsfluss im Innenstadtdreieck geradezu auf den Kopf stellen. Die Bismarckstraße, hier bisher Einbahnstraße mit zwei Fahrspuren, soll im Gegenrichtungsverkehr geöffnet und zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit maximal Tempo 20 umgebaut werden. Dieser verkehrsberuhigte Bereich soll sich dann über die obere Karl-Janssen-Straße bis hinein in die Moltkestraße fortsetzen.

Die Rathausstraße soll vom Pkw-Durchgangsverkehr befreit werden, um, wie es heißt, den Straßenraum für Fußgänger attraktiver zu machen. Auf der unteren Karl-Janssen-Straße in Richtung Amtsgerichts-Kreisel wie auch in der Danziger Straße könnte man nur noch höchstens 30 fahren.

Damit bei weitem nicht genug: Das Planungsbüro möchte die ganze Innenstadt wie auch sämtliche Stadtteile nahezu flächendeckend mit Tempo-30-Zonen und Tempo-30-Strecken ausstatten.

Weitere Änderungen
Bei wesentlichen Durchgangsstraßen soll es in der Regel bei Tempo 50 bleiben. So wird man von Bous aus die B 51 weiter bis an den Rand des Innenstadtdreiecks durchfahren können und dann über Hüttenwerkstraße und Südtangente weitergeleitet. Wer dann über die B 51 weiter in Richtung Saarbrücken fahren will, muss aber in Luisenthal in Höhe Bahnhof wegen eines neuen Tempo-30-Abschnittes den Fuß vom Gas nehmen.

Von der Röchlinghöhe aus geht’s noch mit Tempo 50 bis hin zu dem Punkt, wo man auf den verkehrsberuhigten Geschäftsbereich Moltkestraße stößt. Wer von der Innenstadt aus in den Warndt fährt, wird in den Ortsdurchfahrten von Geislautern, Ludweiler und Lauterbach neuen Tempo-30-Abschnitten begegnen.

Über Karolingerstraße und Freiherr-vom-Stein-Straße gelangt man auch künftig noch mit 50 Sachen von der Innenstadt aus nach Fürstenhausen. Dort soll aber auf der Saarbrücker Straße nach dem gleichen Muster wie in anderen Stadtteilen eine neue Tempo-30-Strecke eingebaut werden.

Aktuelle Probleme
Beim Verkehrsentwicklungsplan geht es aber um weit mehr als den Autoverkehr. Bereits in einer ersten Analyse hatte Schleicher-Jester aufgezeigt, wo seiner Ansicht nach die Probleme liegen. Große Defizite gebe es zum Beispiel bei der Fuß- und Radwege-Struktur.

Es fehle eine direkte Verbindung zwischen den Fußgängerbereichen um die Eligiuskirche und am Otto-Hemmer-Platz. Parkflächen in der Innenstadt seien während des Tages nur um die 50 Prozent ausgelastet. Dennoch werde regelwidrig geparkt.

Bei den Bussen gebe es ein „ordentliches Liniennetz“. Vielerorts fahren aber laut Schleicher-Jester die Busse zu selten. Die Realität verläuft allerdings in andere Richtung. Die Völklinger Verkehrsbetriebe haben inzwischen rund eine Million Euro beim Fahrplan einsparen müssen.

Mit Verwendung von SZ-Material (Bernhard Geber).