Zahl der Gewaltverbrechen in Saarbrücken angestiegen

Trotz des allgemeinen Rückgangs der erfassten Straftaten in Saarbrücken und im Saarland ist die Zahl der Gewalttaten in der Saarbrücker Innenstadt angestiegen. Das geht aus einem Antwortschreiben des Saarländischen Landtags hervor.

Zahl gewalttätiger Übergriffe in Saarbrücker Innenstadt gestiegen

Auf Anfrage des Linken-Abgeordneten Dennis Lander veröffentlichte der Landtag des Saarlandes eine Antwort zur „Entwicklung der Zahl von Straf- und insbesondere Gewalttaten im Bereich der Saarbrücker Innenstadt„. Diese besagen zusammengefasst, dass die Zahl der erfassten Straftaten zwar abgenommen hat, gewalttätige Übergriffe aber zugenommen haben.

Untersuchte Schwerpunkte waren dabei der St. Johanner Markt, das Nauwieser Viertel, der Hauptbahnhof und die Johanneskirche. Wurden 2014 in der Umgebung noch 897 Gewaltverbrechen registriert, nahmen die Vorfälle in den folgenden Jahren zu. 2015 wurden 901 Übergriffe aufgenommen, 2016 bereits 1.059 und 2017 ganze 1.069 Gewalttaten. Daraus resultiert eine Zunahme der gewalttätigen Übergriffe in der Saarbrücker Innenstadt um 18,7 Prozent.

Zahl der Straftaten insgesamt nimmt ab

Entgegen der Entwicklung der Anzahl von Gewalttaten in der Saarbrücker Innenstadt lässt sich allerdings grundsätzlich ein anderer Trend erkennen. Laut des Antwortschreibens war die Zahl der registrierten Straftaten insgesamt in der Innenstadt seit 2014 um ganze 14 Prozent zurückgegangen (von 11.587 auf 9.960).

Auch allgemein ist laut der Polizeilichen Kriminalstatistik für Saarbrücken ein positiver Trend erkennbar. Danach ist die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten seit 2014 (25.137) kontinuierlich zurückgegangen. Bis 2017 (22.693) nahm die Anzahl aller registrierter Straftaten um 9,7 Prozent ab.

Gewalt in Saarbrücken sorgt für Streit um Polizeipräsenz

Ähnliches gilt auch flächendeckend für das Saarland: Wurden 2015 noch 77.993 Straftaten (die höchste Zahl seit 2008) erfasst, waren es 2017 nur noch 70.860. Das bedeutet einen Rückgang von 9,2 Prozent innerhalb von 2 Jahren.

Polizeiliche Kriminalstatistik nur bedingt aussagekräftig
Die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik sind allerdings nur bedingt aussagekräftig, da sie nur einen Teil (nämlich die registrierten Taten) und keineswegs die Gesamtsituation abbilden. Die PKS berücksichtigt beispielsweise keine Straftaten, die nicht zur Anzeige gebracht wurden. Damit hängt die Polizeiliche Kriminalstatistik sozusagen von der „Anzeigebereitschaft“ der Betroffenen ab.