Zahl der Organspenden 2022 im Saarland gesunken

Die Zahl der Organspenden ist im Jahr 2022 im Saarland gesunken. Nach Ansicht der Deutsche Stiftung Organtransplantation sind das die möglichen Gründe:
Die Zahl der Organspenden ist im Jahr 2022 im Saarland gesunken. Foto: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
Die Zahl der Organspenden ist im Jahr 2022 im Saarland gesunken. Foto: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Zahl der Organspenden 2022 im Saarland gesunken

Die Zahl der Organspenden ist im Jahr 2022 in Rheinland-Pfalz und im Saarland gesunken. Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) zu Beginn der Woche mitteilte, wurden 2022 in den beiden Bundesländern 166 Organe gespendet. Im Vorjahr waren es noch 254 gewesen. Auch die Zahl der Menschen, die in Rheinland-Pfalz und im Saarland nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe spendeten, sank von 78 im Jahr 2021 auf 53 im Jahr 2022.

Bundesweit haben im vergangenen Jahr 869 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet – 64 weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Summe der entnommenen Organe sank von 2.905 auf 2.662. Es gab in Deutschland im Jahr 2022 gerade mal etwas mehr als zehn Spender pro eine Million Einwohner. Gleichzeitig stehen rund 8.500 Menschen hierzulande auf den Wartelisten für ein Organ. „Wir stehen bei der Organspende immer noch vor großen Herausforderungen“, sagte der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel.

Das sind die möglichen Gründe

Mögliche Gründe für den Rückgang der Spenden sind nach Ansicht der DSO die Coronavirus-Pandemie und die daraus resultierenden Krankenstände beim Personal in den Kliniken. Beides habe sich Anfang des Jahres negativ ausgewirkt. Danach hätten sich die Zahlen stabilisiert.

Es sei an der Zeit, Organspende endlich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen, sagte Rahmel. Umfragen zeigten immer wieder, dass acht von zehn Bürger:innen die Organspende befürworteten. Angehörige entschieden sich aus Unsicherheit aber trotzdem häufig dagegen. Hier könne nur Aufklärung etwas verändern – und möglicherweise auch eine Widerspruchsregelung. „Organspende ist gelebte Solidarität, der erste Schritt dazu ist, zu Lebzeiten seine Entscheidung zu treffen“, appellierte Rahmel.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur