Zigtausende Kraniche wieder unterwegs – sie fliegen auch übers Saarland

Sie gelten als Vorboten des Frühlings: Zigtausende Kraniche ziehen zurzeit zurück in ihre Brutgebiete. Auf ihrer Hauptroute orientieren sie sich gerne an Flusstälern und Bergrücken.
Kraniche kehren aus dem Winterquartier zurück. Foto: Jens Büttner/dpa-Bildfunk
Kraniche kehren aus dem Winterquartier zurück. Foto: Jens Büttner/dpa-Bildfunk

Kraniche kommen zurück

Die Rückkehr der Kraniche aus ihren Winterquartieren in Spanien und Frankreich ist in vollem Gange. „Wir sind jetzt in der Hochphase. Mindestens 250.000 Kraniche ziehen über uns hinweg“, sagte der Kranich-Experte des Naturschutzbundes (Nabu), Bernd Petri, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt/Main. Auf der Hauptroute zurück in die Brutgebiete zögen die Vögel auch über Rheinland-Pfalz, das Saarland und Hessen hinweg.

Das Moseltal mit den Städten Trier und Koblenz sowie der Hunsrück gehörten zu den besonders stark überflogenen Gebieten der Kraniche, sagte Ornithologe Petri. „Kraniche fliegen auf Sicht. Sie orientieren sich sehr gerne an Flusstälern und Bergrücken.“ Die Reise gehe dann weiter in einem Korridor über Städte wie Limburg, Siegen und Kassel. „Das wird auch ziemlich stark überflogen.“

So erkennt ihr die Kraniche

Am Himmel sind die Vögel in 300 bis 400 Metern Höhe mit ihrem grau-schwarzen Gefieder in Keilformationen oder schrägen Reihen zu erkennen. Oft hört man auch ihre lauten Rufe. „Sie fliegen am Tag 200 bis 400 Kilometer“, sagte Petri. Er ging davon aus, dass der Rückzug der Kraniche in maximal drei bis vier Wochen abgeschlossen seien würde. Viele der Vögel hätten den Winter in der westspanischen Region Extremadura verbracht.

Ein Teil der Tiere steuere Nordostdeutschland an. Gut 10.000 Brutpaare gebe es vor allem in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Die meisten Kraniche aber flögen weiter nach Skandinavien, sagte Petri.

Kraniche wollen schnell nach Hause

Der Heimflug der Kraniche in die Brutgebiete erfolge „so rasch wie möglich“, sagte der Experte weiter. „Die Tiere wollen möglichst früh in den Brutgebieten an ihren angestammten Plätzen sein.“ Oft handele es sich um Gruppen, die aus ähnlichen Regionen kommen. „Sie sind gezielt unterwegs und wollen schnell nach Hause“, sagte Petri. Pause machen müssen sie aber immer mal wieder. Bevorzugt flögen sie Niederungs- und Feuchtgebiete an. „Deswegen ist es auch so wichtig, dass man diese Rastplätze schützt.“

So sieht die typische Zugstraße aus

Die typische Zugstraße der Kraniche sei wie „ein schmales Band“ von Südwest nach Nordost. Die südliche Linie verlaufe über Metz in Frankreich, Saarbrücken, Frankfurt/Main, Erfurt, Leipzig bis Berlin. Die nördliche Grenze gehe vom Ruhrgebiet über Münster bis Bielefeld.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur