Zu langsames Impfen: aktuell über 100.000 Impfdosen im Saarland auf Lager

Das Saarland hat laut einem Bericht des "SR" aktuell über 100.000 Impfdosen auf Lager. Gemessen an der gelieferten Impfstoffmenge hat das Saarland bundesweit die niedrigste Quote an verimpften Dosen.
Das Saarland hat aktuell über 100.000 Impfdosen auf Lager. Symbolfoto: picture alliance/dpa/APA | Hans Punz
Das Saarland hat aktuell über 100.000 Impfdosen auf Lager. Symbolfoto: picture alliance/dpa/APA | Hans Punz
Das Saarland hat aktuell über 100.000 Impfdosen auf Lager. Symbolfoto: picture alliance/dpa/APA | Hans Punz
Das Saarland hat aktuell über 100.000 Impfdosen auf Lager. Symbolfoto: picture alliance/dpa/APA | Hans Punz

Saarland hat 100.000 Impfdosen auf Lager

Laut einem aktuellen Bericht des „Saarländischen Rundfunks“ muss das Saarland dringend die Auslastung seiner Impfzentren erhöhen, um die vorhandenen Corona-Impfstoffe zum Einsatz zu bringen. Demnach seien nach einer Sonderlieferung des Biontech-Präparats im Saarland derzeit über 100.000 Impfstoffdosen im Kühlraum auf Lager.

Der „SR“ stützt sich dabei auf die Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums, wonach 311.040 Corona-Impfstoffdosen an das Saarland ausgeliefert wurden. Bis zum gestrigen Mittwoch (7. April 2021) sind im Saarland allerdings lediglich 203.340 Corona-Impfungen durchgeführt worden. Folglich lägen aktuell über 100.000 Impfdosen noch ungenutzt im Lager.

Saarland mit schlechtester „Verimpfungs-Quote“

Das Saarland habe damit nur 65,4 Prozent des erhaltenen Impfstoffes verimpft. Das ist der bundesweit niedrigste Wert. Vom Bundesdurchschnitt, der bei einer Quote von 78,4 Prozent liegt, ist das Saarland damit weit entfernt. Noch deutlicher ist der Unterschied zum „Spitzenreiter“ und von der Größe her vergleichbaren Bremen, wo die Quote bei 90,4 Prozent liegt.

Gesundheitsministerium erklärt Rückstand mit Sonderlieferung

Das saarländische Gesundheitsministerium erklärte gegenüber dem „SR“, dass der Grund für die immense Menge an gelagerten und noch nicht verwendeten Impfstoffen in einer Sonderlieferung von Impfdosen ins Saarland liege. Das Saarland hatte sich beim Bund aufgrund seiner Lage als Grenzregion erfolgreich für die Lieferung zusätzlicher Impfdosen stark gemacht. Ende März gingen dann 81.900 zusätzliche Dosen des Biontech-Präparats ins Saarland. Das Gesundheitsministerium erklärt, dass die „Verimpfungs-Quote“ ohne diese Sonderlieferung im Saarland bei rund 80 Prozent und damit über dem Bundesdurchschnitt läge.

Die Erklärung des saarländischen Gesundheitsministeriums mag zwar sachlich korrekt sein. Allerdings wirft sie auch die Frage auf, weshalb man eine Sonderlieferung von Impfdosen beim Bund anfordert, gleichzeitig aber nicht rechtzeitig für Strukturen sorgt, durch die man die Präparate auch alle schnellstmöglich verimpfen kann.

Auslastung der saarländischen Impfzentren soll erhöht werden

Gegenüber dem „SR“ gab das Gesundheitsministerium an, dass man die Auslastung in den Impfzentren kurzfristig auf 120 Prozent steigern wolle. Nach rund zwei Wochen solle die Auslastung dann wieder etwas sinken. Des Weiteren würde man die Hälfte der Dosen für die Zweitimpfung zurückhalten.

Bald Freigabe für Prioritätsgruppe drei

Abschließend kündigte das saarländische Gesundheitsministerium an, dass die Öffnung der Anmeldung für Impfberechtigte der dritten Prioritätsgruppe drei in den nächsten drei Wochen geplant sei. Dadurch bleibe es realistisch, dass jeder Person im Saarland noch bis Ende September ein Impfangebot gemacht werden könne.

Verwendete Quellen:
– Bericht des „SR“
– eigene Berichte