Zulieferer ZF will bis zu 15.000 Stellen streichen – Auch Auswirkungen auf Standort Saarbrücken?

Ein schwächeres Wachstum in China im Jahr 2019 sowie Umsatzeinbußen aufgrund des Brexits. Und jetzt die Corona-Krise. Der Autozulieferer ZF plant nach der Kurzarbeit einen drastischen Stellenabbau - es geht um bis zu 15.000 Arbeitsplätze.
Bei ZF in Saarbrücken arbeiten rund 9.000 Personen. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa-Bildfunk.
Bei ZF in Saarbrücken arbeiten rund 9.000 Personen. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa-Bildfunk.
Bei ZF in Saarbrücken arbeiten rund 9.000 Personen. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa-Bildfunk.
Bei ZF in Saarbrücken arbeiten rund 9.000 Personen. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa-Bildfunk.

Weltweit will der Automobilzulieferer ZF bis zu 15.000 Stellen streichen, die Hälfte davon in Deutschland. Wie aus einem internen Schreiben des ZF-Vorstands an die Belegschaft hervorgeht, plant das Unternehmen, in den kommenden fünf Jahren Tausende Stellen abzubauen, so „dpa“. Zuerst hatten der „Südkurier“ und die „Saarbrücker Zeitung“ darüber berichtet. Die Konzernführung begründe die Pläne für den Stellenabbau mit den Umsatzeinbrüchen in Folge der Coronakrise.

Betriebsrat und Belegschaft überrascht

Der Vorsitzende des Betriebsrats bei ZF, Achim Dietrich, zeigte sich „genauso wie die Belegschaftüberrascht. Der Gesamtbetriebsrat sei vom Vorstand erst am Mittwoch über die Pläne informiert worden. „Wir setzen weiter auf Kurzarbeit und kämpfen um jeden Beschäftigten„, sagte Dietrich der „dpa“.

In dem Gespräch am Vortag habe der Vorstand von einem Umsatzeinbruch von 25 Prozent über das Gesamtjahr gesprochen. „Das sind acht Milliarden Euro„, erklärte Dietrich. Die Geschäfte in den ersten drei Monaten 2020 seien gut gelaufen, der April sei „grottenschlecht“ gewesen.

Hohe Verluste

„Als Folge des Nachfragestopps auf Kundenseite wird unser Unternehmen 2020 hohe finanzielle Verluste machen„, heißt es in dem Schreiben an die Belegschaft, so „dpa“. Alle bisherigen Maßnahmen reichten bei Weitem nicht aus, denn die Krise werde länger dauern.

„Kurzfristig wird das Unternehmen zusätzliche Beiträge aus dem Kreis der Mitarbeiter brauchen, um das Jahr 2020 zu bewältigen.“ Die Detailplanung werde in den nächsten Wochen erarbeitet und mit der Arbeitnehmervertretung verhandelt. Bis spätestens August, so heißt es in Unternehmenskreisen, sollen die konkreten Pläne beschlossen werden.

Auswirkungen auf Saarbrücken?

Wie sich die Entscheidung etwa auf den Standort Saarbrücken auswirken werde, dazu wollte sich das Unternehmen in der „Saarbrücker Zeitung“ nicht äußern. Im Saarland fertigt ZF Achtgang-Automatik-Getriebe. Rund 9.000 Beschäftigte hat der Konzern dort. „Im Vordergrund steht für uns, jeden Arbeitsplatz in Saarbrücken zu sichern“, so der Saarbrücker Betriebsratschef Mario Kläs.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur