Taff-Reportage: „Saarbrücken hat viele Gesichter“
Taff-Reportage über Saarbrücken
Wie ist es in Saarbrücken und wie ticken die Menschen in der saarländischen Landeshauptstadt? Diese Frage hat sich ein TV-Team der ProSieben-Sendung Taff gestellt, nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu negativen Berichterstattungen über die Stadt gekommen war. Um ein möglichst differenziertes Bild zu zeichnen, waren die Taff-Macher:innen in verschiedenen Stadtteilen bei Menschen unterschiedlicher sozialer Strukturen unterwegs. „Wir haben die Menschen in Saarbrücken gefragt, was sie an ihrer Stadt lieben und wo die wirklichen Probleme liegen“, heißt es dazu in der Sendung.
Taff: „Saarbrücken hat viele Gesichter“
Das Zwischenfazit von Taff nach vier von fünf Folgen: „Saarbrücken hat viele Gesichter“. So heißt es in der Sendung zum einen, dass „Arbeitslosigkeit und damit auch Perspektivlosigkeit in der Saar-Metropole allgegenwärtig“ seien. Im Gegensatz dazu würde allerdings auch die Zahl der Einkommensmillionäre steigen, was zeige, wie weit die Schere zwischen Arm und Reich auseinander gehe. Bereits in einer Vorepisode hatte das TV-Team resümiert, dass Saarbrücken eine Stadt der Gegensätze sei: „Zwischen Moloch und Metropole: Taff-Reportage zeigt die Kontraste von Saarbrücken“.
Unterwegs im „gut-bürgerlichen Stadtteil Klarenthal“
In der aktuellen Folge ist das Taff-Team zunächst bei Marco und Daniela im „gut-bürgerlichen Stadtteil Klarenthal“ unterwegs. Das erfolgreiche Unternehmerpaar von „Marotta Werbung“ gewährt einen Einblick in ihr Zuhause. Die Sendung attestiert der Familie, dass man anhand der Einrichtung ihres Hauses schnell erkenne: „Hier lebt jemand mit Geschmack, Kreativität und vielen originellen Ideen“. Das Paar erklärt, dass Saarbrücken für sie nicht nur ein Wohnort, sondern vielmehr Heimat sei. Marco berichtet, dass er beruflich sehr viel unterwegs sei und jedes Mal aufs neue sein Herz aufgehe, wenn er wieder zurück in Saarbrücken ist.
Taff-Team begleitet Liedermacher Manuel Sattler
Danach begleitet das TV-Team den saarländischen Liedermacher und Sozialarbeiter Manuel Sattler, der im zentral gelegenen Stadtteil St. Johann lebt. Der 45-Jährige erzählt davon, wie Corona ihn mehr zum Schreiben gedrängt habe und weiht das Kamerateam dann gekonnt musikalisch ins „Saarbrigger Pladd“ ein. Danach erklärt Manuel, dass er als Sozialarbeiter natürlich auch die Nöte seiner Stadt kenne. So gebe es viele arme Leute und vor allem auch Kinder, die in Armut leben müssen. Seit Ende des Kohleabbaus sei Arbeitslosigkeit ein großes Problem. „Leute, die hart arbeiten wollen, die konnten früher auch mehr Geld verdienen auf der Grube“, erklärt Manuel. „Inzwischen arbeitet jeder fünfte Saarländer im Niedriglohnsektor“, wirft das TV-Team ein.
Alleinerziehende Mutter Martina berichtet von Wohnungsnot in Saarbrücken
Zu guter Letzt besuchen die Kameraleute dann die 34-jährige Martina in St. Johann. Die alleinerziehende Mutter zweier Kinder berichtet von den großen Problemen auf dem Saarbrücker Wohnungsmarkt. Als Sekretärin gehe fast ihr kompletter Lohn für die Miete drauf. Die Familie komme nur durch Unterstützung vom Jugendamt über die Runden. „Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, es läuft immer alles super. Manchmal gibt es Tage, an denen ich denke: Puh, jetzt ist’s wirklich viel“, so die 34-Jährige. Sie berichtet, dass es vor allem im Innenstadtbereich schwer sei, eine passende und einigermaßen bezahlbare Wohnung zu finden. Taff blendet an dieser Stelle die Mietpreise in Saarbrücken ein, die inzwischen auf zwölf Euro pro Quadratmeter gestiegen seien. Damit liege die saarländische Landeshauptstadt nur knapp unter dem Niveau großer deutscher Metropolen wie Hamburg und Berlin.
Taff-Reportage über Saarbrücken in der Mediathek
Leider ist die aktuelle Folge über Saarbrücken noch nicht kostenlos online im Netz. Die erste Folge der Taff-Reportage über Saarbrücken findet ihr aber mittlerweile in der Taff-Mediathek.
Verwendete Quellen:
– Taff-Reportage über Saarbrücken (Folge vier) vom 12.10.2021