Bahn-Betriebsrat fürchtet Überlastung durch 9-Euro-Monatsticket

Beschäftigte der Deutschen Bahn fürchten einen Fahrgastansturm durch das geplante 9-Euro-Ticket. Sie fordern daher zusätzliches Personal.
Bahn-Beschäftigte fordern mehr Personal, um Überlastungen im Nah- und Regionalverkehr zu vermeiden. Symbolfoto: Jörg Carstensen/dpa-Bildfunk
Bahn-Beschäftigte fordern mehr Personal, um Überlastungen im Nah- und Regionalverkehr zu vermeiden. Symbolfoto: Jörg Carstensen/dpa-Bildfunk

„Wir begrüßen das 9-Euro-Ticket, befürchten aber eine Überlastung vor allem in den Ferienregionen“, erklärte Ralf Damde, Vizevorsitzender des Gesamtbetriebsrats DB Regio, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Zusätzliches Personal an touristischen Hotspots und mehr Security

Um zu verhindern, dass überfüllte Züge zu Verspätungen führen, brauche es daher zusätzliches Personal an Bahnhöfen in touristischen Hotspots. Auch der Fahrgastverband Pro Bahn hatte angesichts des geplanten vergünstigten Tickets vor übervollen Zügen auf Ferienstrecken gewarnt. „Wir fordern auch zusätzliche Sicherheitskräfte, um überfüllte Züge und Bahnsteige bei Bedarf räumen zu können. Sonst könnte ein Chaos ausbrechen“, so Damde. Darüber hinaus müsse man bundesweit klären, ob Inhaber:innen des 9-Euro-Tickets auch Fahrräder mitnehmen dürfen.

Bestehendes Angebot muss auch für zusätzliche Gäste ausreichen

Die Bundesregierung hat geplant, dass Fahrgäste im Nah- und Regionalverkehr von Juni bis August für neun Euro im Monat mit der Bahn fahren können. Das Ticket soll Verbraucher:innen angesichts der hohen Spritpreise entlasten und auch Anreize zum Energiesparen schaffen. Allerdings müssten die zusätzlichen Reisenden zum Großteil mit dem bestehenden Zug- und Bus-Angebot auskommen. „Es werden allein bei DB Regio 40 bis 50 zusätzliche Doppelstockwagen betriebsbereit gemacht. Viel mehr Reserven gibt es aber nicht“, so Damde.

Zusätzliche Bundesmittel

Der stellvertretende Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, fordert laut RND mehr Engagement des Bundes. Das Bundesverkehrsministerium sieht nach einem Gesetzesentwurf in diesem Jahr 3,7 Milliarden Euro zusätzliche Bundesmittel für die Länder zur Finanzierung des Nahverkehrs vor. Damit will die Regierung auch das vergünstigte Monatsticket finanzieren. Grüne und Länder hatten jedoch bereits mehr Geld gefordert.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur