Kanister dürfen an Tankstellen in Moselle nicht mehr befüllt werden

Im Département Moselle dürfen seit dem gestrigen Mittwoch (12. Oktober 2022) keine Kanister mehr mit Sprit befüllt werden. Grund ist der Kraftstoffmangel durch den aktuellen Streik der Raffinerien.
An Tankstellen in Moselle dürfen Kanister nicht mehr mit Benzin gefüllt werden. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa-Bildfunk
An Tankstellen in Moselle dürfen Kanister nicht mehr mit Benzin gefüllt werden. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa-Bildfunk

Die Präfektur des französischen Départment Moselle in Metz hat ein Verbot erlassen, wonach das Betanken von Kanistern an Tankstellen verboten ist. Es gilt bis zum 18. Oktober. Im benachbarten Elsass gibt es zwar noch kein Verbot, jedoch appelliert die Verwaltung auch dort, keine Benzin- oder Dieselvorräte anzulegen.

Tankstellen mangelt es an Benzin und Diesel

Der Anlass: Vielen Tankstellen in Frankreich mangelt es derzeit an Kraftstoffen. Durch den Tanktourismus aus Deutschland spitzt sich die Lage in den Grenzregionen wie Lothringen nahe dem Saarland besonders zu. Um nicht plötzlich mit leerem Tank dazustehen, hatten daher viele Fahrer:innen Kanister als Reserve befüllt.

Streik in den französischen Raffinerien hält an

Grund für den Spritmangel an den Tankstellen ist ein Streik in drei von sechs französischen Raffinerien. Betroffen sind die Ketten „Esso“ und „Total“. Während „Esso“ bereits eine Einigung mit den Gewerkschaften treffen konnte, stehen bei Total noch Verhandlungen an. Wie der „SR“ berichtet, sind dazu jedoch nur gemäßigte Gewerkschaften eingeladen. Die Mehrheit der Mitglieder hat in den Raffinierien aber die kommunistische CGT und die will weiter streiken.

Engpässe betreffen auch Einsatzkräfte und Lebensmittelspeditionen

Das Problem weitet sich nun aus: Die Engpässe beim Kraftstoff betreffen inzwischen etwa Handwerker:innen, die nur schwerlich zu ihren Baustellen gelangen. Auch Lebensmittelspeditionen erwarten Lieferprobleme im Laufe der Woche, so der „SR“. Zudem mussten bislang auch Polizeieinsatzfahrzeuge und Rettungswagen an Tankstellen in langen Schlangen stehen. Für sie gibt es daher nun an einigen Tankstellen Vorfahrtsgassen, die auch Ärzt:innen, Hebammen, Geldtransporter, Feuerwehr, Zivilschutz und Leichenwagen nutzen können.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk