Plus- und Expressbusse starten kommende Woche im Saarland

Im Saarland starten gleich zwei neue Busverkehr-Angebote. ExpressBus und PlusBus verbinden etwa Orte ohne Zuganbindung in engerer Taktung – auch über längere Strecken. Dadurch soll der ÖPNV unter anderem zu Stoßzeiten entlasten werden. So funktioniert es:
Die PlusBusse und Expressbusse fahren ab dem 1. März von früh bis spät durch das Saarland. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Die PlusBusse und Expressbusse fahren ab dem 1. März von früh bis spät durch das Saarland. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Der ÖPNV im Saarland soll einfacher, attraktiver und günstiger werden. Dazu hat die Regierung den Verkehrsentwicklungsplan ÖPNV („VEP ÖPNV“) verabschiedet. Nach einer Tarifreform sieht dieser nun auch zwei neue Busverkehr-Konzepte vor: Am 1. März starten PlusBus und ExpressBus im Saarland.

„Mit dem PlusBus und dem ExpressBus bringen wir moderne, komfortable und barrierefreie Fahrzeuge mit hohem Reisekomfort auf die Straße, die nicht nur eine deutlich bessere Anbindung für den ländlichen Raum ermöglichen, sondern auch zu Stoßzeiten echte Entlastungen bedeuten. Damit wird das Busfahren auf saarländischen Straßen einfacher und bequemer“, so Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD). Insbesondere an Orten, die keine ausreichende Anbindung an das Schienennetz haben, sollen die Busse zum Einsatz kommen. Die Verbesserung des ÖPNV bringe das Saarland auch in Sachen Verkehrswende und Klimaschutz weiter.

PlusBus

Der Fahrplan nahezu aller RegioBus-Linien soll dichter werden und so PlusBus-Qualitätsstandard erreichen. Das bedeutet, dass die Busse ganztägig getaktet sind. Demnach fahren sie an Wochentagen alle 60 Minuten von 05.00 Uhr morgens bis 23.00 Uhr abends, an Samstagen in gleicher Taktung von 06.00 Uhr bis 23.00 Uhr und sonntags alle 120 Minuten von 08.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Zwischen zentralen Orten, die keine Zuganbindung haben, entstehen zudem regionale und direkte Verbindungen. Dabei fahren die Busse zwar alle Haltestellen entlang der Strecke an, machen aber keine Umwege.

Am 1. März starten diese zehn PlusBus-Linien auf saarländischen Straßen:

  • Merzig – Losheim am See – Wadern (R1)
  • Wadern – Oberthal – St. Wendel (R2)
  • Wadern – Nunkirchen – Schmelz – Lebach (R3)
  • Lebach – Tholey – St. Wendel (R4)
  • Lebach – Dillingen – Saarlouis (R5)
  • Neunkirchen – Spiesen-Elversberg – St. Ingbert (R6)
  • Homburg – Einöd – Zweibrücken (R7)
  • Saarbrücken – Flughafen – Blieskastel (R10)
  • Kleinblittersdorf – Aßweiler – Blieskastel – Homburg (R14)
  • Türkismühle – Nonnweiler – Hermeskeil (R20)

Expressbus

Zu besonders nachfragestarken Zeiten verbinden künftig Expressbusse Orte im Saarland auf schnellem und direktem Weg – ohne viele Zwischenstopps. Angefahren werden nachfragestarke Haltestellen in Siedlungsgebieten sowie Verknüpfungspunkten. Die Expressbusse legen dabei längere Entfernungen zurück, in Reisezeiten, die sich mit einer Pkw-Fahrt vergleichen lassen. Die Busse sollen vor allem im Berufsverkehr zum Einsatz kommen. Fahrplan und Taktung sind dabei auf die jeweilige Verbindung zugeschnitten.

Zum 1. März starten drei ExpressBusse auf folgenden Strecken:

  • Merzig – Losheim am See – Wadern (X1)
  • Lebach – Dillingen – Saarlouis (X5)
  • Neunkirchen – Spiesen – St. Ingbert (X6)

Bild: Verkehrsministerium

Busse sind untereinander und mit Zügen verknüpft

Sämtliche PlusBus- und ExpressBus-Linien sind untereinander oder mit dem Zug- und Bahnverkehr verknüpft. An den Umsteigepunkten sind die Wartezeiten daher gering. Monitore informieren die Fahrgäste derweil über die Verbindungen. Allmählich sollen jedoch alle Busse mit WLAN ausgestattet werden. Zudem sollen weitere Linien folgen.

Die schnellen Verbindungen sollen in Kombination mit günstigeren Tickets etwa für Berufspendler:innen oder Spätaufsteher:innen für einen Fahrgastzuwachs sorgen. Daher stellt die Landesregierung für PlusBus- und ExpressBus jährlich rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Derweil sollen auch kommunale Träger die Kreis-Buslinien auf die geforderten Qualitätsstandards bringen und zu einem PlusBus zertifizieren zu lassen. Die Zertifizierung erfolgt dabei über den Zweckverband Personennahverkehr Saarland (ZPS).

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Verkehrsministeriums Saar