Wie der ÖPNV im Saarland besser werden soll

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Saarland soll stärker, günstiger und einfacher werden. So sollen mehr Menschen Bus und Bahn nutzen. Das sieht der Verkehrsentwicklungsplan dafür vor:
Ankre Rehlinger gab Auskunft über den Stand des Verkehrsentwicklungsplan des Saarlandes. Archivfotos: BeckerBredel
Ankre Rehlinger gab Auskunft über den Stand des Verkehrsentwicklungsplan des Saarlandes. Archivfotos: BeckerBredel

„Das Krisenmanagement im ÖPNV ist öffentlich viel beachtet worden. Zugleich wurden aber sämtliche Reformschritte für den saarländischen ÖPNV weiter vorangetrieben. Auch, wenn der Weg ein langer ist, Schritt für Schritt kommen wir so dem ÖPNV der Zukunft näher. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende, die ohne attraktive Angebote nicht gelingen wird“, erklärte die Verkehrsministerin Anke Rehlinger am Donnerstag (16. Dezember 2021). Sie informierte dabei über den aktuellen Stand des Verkehrsentwicklungsplans.

Erste Tarifreform zeigt erste Erfolge

Schon am 1. Juli 2021 ist im Saarland die Tarifoffensive gestartet. Am 13. Juli folgte dann der Verkehrsentwicklungsplan im saarländischen Ministerrat. Eine erste Bilanz der Tarifreform falle dabei positiv aus. Die Anzahl der Neuverträge für Jahresabonnements sei demnach deutlich gestiegen. Auch die günstigen Tageskarten erfreuten sich großer Beliebtheit.

40 Millionen für funktionierenden ÖPNV in der Pandemie

Derweil seien bereits 40 Millionen Euro zusätzlich in den ÖPNV geflossen, um diesen in der Pandemie funktionsfähig zu halten. Es gilt etwa Einnahmeausfälle zu ersetzen. Darüber hinaus finanziert das Land seit August 2020 mehr als 230 zusätzliche Fahrten im Schülerverkehr, um Fahrgastströme zu entzerren.

Reaktivierung der Bahnstrecken

Mit der Reaktivierung von Bahnstrecken befassen sich umfassende Machbarkeitsstudien. Diese sollen alle infrage kommenden Strecken detailliert untersuchen. Das schafft die Voraussetzung für eine Förderung des Bundes. Darüber hinaus treibe man ein einheitliches S-Bahn-Netz Saarland voran, so Rehlinger.

Fahrplanwechsel auch länderübergreifend

Im Dezember 2021 habe der Fahrplanwechsel bereits einige Lücken im Nahverkehr geschlossen. Bis zum Jahr 2025 soll sich das Angebot darüber hinaus länderübergreifend ausweiten. So hat das Verkehrsministerium etwa eine Betriebs- und Fahrplanstudie beauftragt, die eine direkte Verbindung zwischen Saarbrücken und Luxemburg ins Auge fasst.

Expressbusse für schnelle Verbindungen aus längeren Strecken

Am 1. März 2022 startet das PlusBus- und ExpressBus-Netz mit einem erweiterten Angebot. Bedienzeiten und Taktdichte sind bei PlusBusLinien verbindlich vorgegeben. Darüber hinaus sollen ExpressBusse schnelle Verbindungen über längere Entfernungen schaffen. Dies schaffe konkurrenzfähige Reisezeiten im Vergleich zum Pkw.

Bahnhöfe modernisieren und barrierefrei ausbauen

Auch im Bereich On-Demand-Verkehre und Bürgerbusse komme das Saarland voran, so Rehlinger. Im Januar schließe das Ministerium zudem die dritte Rahmenvereinbarung zum Bahnhofsentwicklungsprogramm ab. Diese sieht dabei insgesamt 25 Stationen im Saarland für eine Modernisierung und barrierefreien Ausbau vor. Jeweils eigene Programme treiben Barrierefreiheit, die Verknüpfung von Verkehrsträgern und die Digitalisierung voran.

„Die Verkehrswende ist aufs Gleis gesetzt. Mit den angekündigten zusätzlichen Bundesmitteln wird mehr möglich sein als bisher, das Saarland hat dafür vorgesorgt und kann auf umfassende Planungen aufbauen“, resümierte die Verkehrsministerin.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Verkehrsministeriums