74-Jährige aus Heusweiler getötet – Verwandte ab heute vor Gericht

Eine Frau und ihr Sohn müssen sich ab heute vor dem Saarbrücker Landgericht verantworten. Sie sollen eine Verwandte aus Heusweiler getötet haben - wohl aus Habgier.
Auf der Anklagebank des Landgerichts Saarbrücken sitzt eine 66 Jahre alte Angeklagte, den Oberkörper mit einer Jacke verhüllt. Rechts daneben stehen Lars Nozar (l) und Frank Schubert, die Verteidiger der beiden Angeklagten und der ebenfalls wegen Mordes angeklagte 45 Jahre alte Sohn der Frau. Foto: dpa/Katja Sponholz
Auf der Anklagebank des Landgerichts Saarbrücken sitzt eine 66 Jahre alte Angeklagte, den Oberkörper mit einer Jacke verhüllt. Rechts daneben stehen Lars Nozar (l) und Frank Schubert, die Verteidiger der beiden Angeklagten und der ebenfalls wegen Mordes angeklagte 45 Jahre alte Sohn der Frau. Foto: dpa/Katja Sponholz

74-Jährige aus Heusweiler getötet – Verwandte ab heute vor Gericht

Weil sie aus Habgier eine Verwandte aus Heusweiler getötet haben sollen, müssen sich von diesem Mittwoch an (3. Mai 2023) eine Frau und ihr Sohn vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Sie sollen die 74-Jährige im Oktober 2022 im benachbarten Frankreich erstochen haben.

Die Anklage wirft ihnen vor, die Frau unter einem Vorwand zu einem angemieteten Haus in Frankreich gebracht zu haben. Dort habe der Sohn der Angeklagten mit einem Bundeswehrkampfmesser mehrfach auf die 74-Jährige eingestochen. Laut Anklage hatte das Opfer vermutlich auf einer Couch gesessen oder gelegen. Der mutmaßliche Täter habe zunächst mindestens siebenmal in den Hals der Frau eingestochen und dabei die Halsschlagader durchtrennt. Weitere Stiche habe er ihr in Schulter und Bauch versetzt. Aufgrund der schweren Verletzungen sei die Frau unmittelbar gestorben.

Frau und Sohn fallen bei Verkehrskontrolle auf

Die damals 66-jährige Cousine des Opfers und ihr 44 Jahre alter Sohn waren der Polizei zufällig bei einer Verkehrskontrolle aufgefallen. Die Beamt:innen entdeckten im Fahrzeug ein Sparbuch sowie hochwertige Uhren und den Personalausweis der vermissten Frau. Beide wurden daraufhin festgenommen. Der Anklage zufolge befanden sich die 66-Jährige und ihr 45 Jahre alter Sohn in finanziellen Schwierigkeiten und fassten gemeinsam den Tatentschluss. Ihr Plan sei es gewesen, sich des Vermögens der Frau zu bemächtigen und insbesondere ihr Anwesen in Heusweiler zu beziehen und dort zu wohnen.

Leiche entdeckt

Die Leiche der Frau fand die französische Polizei im Haus der Angeklagten im Département Moselle. Zuvor hatte die 74-jährige S. seit Wochen als vermisst gegolten. Sie war zusammen mit der Verdächtigen in den Urlaub in den Schwarzwald gefahren und von dort wieder abgereist. Zeugen hatten das spätere Opfer noch Anfang Oktober bei der Rückreise ins Saarland gesehen.

Anklage verlesen

Zum Auftakt der Verhandlung wurde heute nur die Anklage verlesen. Der Prozess wird am kommenden Dienstag fortgesetzt. Nach Angaben der Verteidiger wollen sich die Angeklagten dann äußern. Auch die Frage, ob bei der verwitweten Mutter und ihrem Sohn eine verminderte Schuldfähigkeit vorliegt, soll im Laufe des Prozesses geklärt werden.

Neun Verhandlungstage angesetzt

Bislang sind insgesamt neun Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte am 5. Juli fallen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte