Beamter verletzt, Beleidigungen, Pyros und mehr – Polizei zieht Bilanz zu „Hochrisikospiel“ in Saarbrücken

Im Umfeld der Partie zwischen dem FCS und Waldhof Mannheim in Saarbrücken hatte die Polizei am Sonntag viel zu tun. Trotz einiger Vorfälle sei die Begegnung "ohne größere Probleme" verlaufen. Das sind die Details:
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Archivfoto: BeckerBredel
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Archivfoto: BeckerBredel

Polizei: Drittligabegegnung in Saarbrücken „ohne größere Probleme“

Anlässlich der Begegnung in der 3. Fußballbundesliga zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem SV Waldhof Mannheim war die Polizei am gestrigen Sonntag (2. April 2023) mit einem Großaufgebot vor Ort. Wie das saarländische Landespolizeipräsidium am Montag mitteilte, verlief der Einsatz „ohne größere Probleme“. Auch die Auswirkungen auf den zeitgleich laufenden verkaufsoffenen Sonntag in der saarländischen Landeshauptstadt seien gering gewesen. Bei der Begegnung beider Mannschaften vor rund einem Jahr hatte es in der City Verkehrschaos gegeben.

„Wegen der erwartet hohen Zuschauerzahl und des zwischen den Fans beider Mannschaften bestehenden feindschaftlichen Verhältnisses“ waren ebenso mehrere Hundertschaften der Bundespolizei sowie Kräfte aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg vor Ort. „Auch ein Hubschrauber der Bundespolizei war im Einsatz“.

Rund 14.000 Gäste kamen. Foto: Jasmina Zekic

Verkehrsstörungen rund um Stadion

Laut Polizei kamen rund 14.000 Gäste zum Spiel. Infolge der mehrstündigen Sperrung der Camphauser Straße führte die Anreise der Zuschauer:innen zu Verkehrsstörungen rund um das Stadion. „Polizeiliche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Begleitung der Gästefans, vom Hauptbahnhof zum Stadion und nach der Begegnung wieder zurück, machten kurzfristige Verkehrssperrungen entlang dieser Strecke erforderlich“, hieß es. Allerdings seien die Auswirkungen auf den fließenden Verkehr in der Saarbrücker City „nur gering“ gewesen.

Mehrere Straftaten verzeichnet

Mithilfe der großen Zahl von Einsatzkräften habe die Polizei eine konsequente Trennung sogenannter Problemfans während des gesamten Einsatzes aufrechterhalten können. Es kam „letztlich nur zu einer geringen Anzahl von Verstößen“, teilte das Landespolizeipräsidium Saar mit. Gezählt wurden:

  • 1x versuchte gefährliche Körperverletzung
  • 1x Körperverletzung
  • 1x Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte
  • 7x Beleidigung
  • 2x Sachbeschädigung
  • 5x Verstöße wegen des Zündens von Pyrotechnik

„Ein Polizeibeamter wurde leicht verletzt“, hieß es zudem.

Statement von Innenminister Jost

Laut Mitteilung des Innenministeriums sagte Minister Reinhold Jost (SPD) zum Einsatz im Rahmen der Partie: „Ich weiß sehr zu schätzen, was die Einsatzkräfte geleistet haben. Und mir ist bewusst, wie viel Anstrengung und Stress mit solchen Einsätzen verbunden ist“. Zu einem Fußballspiel dieser Kategorie würden auch „leider allzu oft“ auch „Störer“ gehören. „So war auch an diesem Fußballwochenende ein Polizeibeamter leicht verletzt und drei weitere beleidigt worden, was nicht hinzunehmen ist“.

Dass es keine Ausschreitungen gegeben habe, verdanke Jost „vor allem dem Engagement und der akribischen Vorbereitung der Einsatzleitung“. Auch bei „solch schwierigen Fußballspielen“ sei die öffentliche Sicherheit gewährleistet. Dennoch fordere der SPD-Politiker als Innen- und Sportminister „von Vereinen und Fangruppierungen geeignete Maßnahmen und Konzepte, damit ein Fußballwochenende im Saarland ein Aushängeschild für den Sport sein kann.“

Saarbrücken gewinnt Verfolgerduell

Der 1. FC Saarbrücken hat das Südwest-Verfolgerduell gegen den SV Waldhof Mannheim gewonnen (2:1). Die Saarländer bauten so ihre Serie auf fünf ungeschlagene Spiele aus und rückten als Tabellenfünfter auf vier Punkte an den Relegationsplatz mit dem SV Wehen Wiesbaden heran – wobei der derzeitige Zweite SC Freiburg II nicht aufsteigen darf. Für den Waldhof sowie Trainer Christian Neidhart war es die dritte Niederlage in Serie.

Die Saarbrücker konnten das Spiel für sich entscheiden. Foto: Jasmina Zekic

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Landespolizeipräsidiums Saarland, 03.04.2023
– Mitteilung des Innenministeriums Saarland, 03.04.2023
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht