Betrug in Corona-Testzentren: St. Ingberter rechnet säckeweise Fake-Tests ab
Mehr als 2,2 Millionen Euro Schaden sollen falsche Abrechnungen in saarländischen Corona-Testzentren verursacht haben – allein in den elf Fällen, mit denen sich aktuell die Staatsanwaltschaft befasst. Das berichtet der „SR“ am heutigen Mittwoch (5. Oktober 2022).
85.740 Abstriche in fünf Monaten abgerechnet
Bislang habe im Bundesland nur eine Hausdurchsuchung stattgefunden – bei einem 22-Jährigen aus St. Ingbert. Dieser leitete zwei Corona-Testzentren, in denen zwischen Dezember 2021 und April 2022 insgesamt 85.740 Coronaabstriche abgerechnet wurden. In dieser Zeit erhielt er von der Kassenärztliche Vereinigung (KV) etwa eine Million Euro. Rein rechnerisch wäre damit die Stadt St. Ingbert zweimal vollständig durchgetestet worden, rechnet der „SR“ vor.
96 Prozent der Tests sind mutmaßlich gar nicht erfolgt
Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass 96 Prozent der Testungen nicht stattgefunden haben. So habe man säckeweise Zertifikate sichergestellt, die auf Personen ausgestellt sind, die zum Teil gar nicht existieren. Die KV bemerkte die Unregelmäßigkeiten bei einer Stichprobe und schaltete die Staatsanwaltschaft ein.
Ermittler:innen stellen Sportwagen sicher
Der 22-Jährige allerdings lebte in den fünf Monaten offenbar in Saus und Braus. Bei einer Hausdurchsuchung hätten die Ermittler:innen etwa einen teuren italienischen Sportwagen sichergestellt.
Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk