Rassistischer Brandanschlag von 1991 in Saarlouis jetzt erneut vor Gericht

1991 hatte es einen Brand in einem Asylbewerberheim in Saarlouis gegeben. Dabei kam der ghanaische Flüchtling Samuel Yeboah ums Leben. Das Feuer soll aus rassistischen Motiven gelegt worden sein. Über 30 Jahre später landet der Fall erneut vor dem Oberlandesgericht in Koblenz.
Der Brandanschlag von 1991 kommt erneut vor Gericht. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Der Brandanschlag von 1991 kommt erneut vor Gericht. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Anklage zur Beihilfe des Mordes

Der rassistische Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Saarlouis vor mehr als 30 Jahren wird demnächst zum zweiten Mal das Oberlandesgericht Koblenz beschäftigen. Die Anklage gegen einen Mann mit deutscher Staatsbürgerschaft wegen Beihilfe zu Mord und Beihilfe zu versuchtem Mord von 20 Menschen wurde vom Oberlandesgericht zugelassen, wie eine Sprecherin am heutigen Montag (29. Januar 2024) bestätigte. Demnach soll der Prozess in wenigen Wochen beginnen. Zuvor hatte der „SR“ berichtet.

Anschlag aus rassistischen Motiven

Erst im Oktober war ein 52-Jähriger für den tödlichen Anschlag vor dem Oberlandesgericht Koblenz unter anderem wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Er hatte das Feuer nach Ansicht des Gerichts aus rassistischen Motiven gelegt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Senat verurteilte den Mann nach Jugendstrafrecht, weil der Deutsche zum Tatzeitpunkt erst 20 Jahre alt war.

Samuel Yeboah starb in Feuer

Bei dem Brand des Asylbewerberheims 1991 in Saarlouis starb der 27-jährige Asylbewerber Samuel Yeboah aus dem westafrikanischen Ghana. Zwei andere Hausbewohner sprangen aus einem Fenster und verletzten sich. 18 weitere Menschen konnten unverletzt fliehen. Der nun Verdächtige soll sich laut Bundesanwaltschaft kurz vor dem Anschlag positiv über rassistische Anschläge geäußert und so den späteren Brandstifter beeinflusst haben.

Verwendete Quelle:
– Deutsche Presse-Agentur