Chemie-Unfall bei Schröder in Saarbrücken

Bei "Schröder Fleischwaren" in Saarbrücken ist es am Vormittag zu einem Chemie-Unfall gekommen. Mehrere Beschäftigte klagten über Kopfschmerzen und Schwindel. Die Feuerwehr leistete Hilfe vor Ort.
Mehrere Beschäftigte des Unternehmens klagten über Beschwerden. Foto: BeckerBredel
Mehrere Beschäftigte des Unternehmens klagten über Beschwerden. Foto: BeckerBredel
Mehrere Beschäftigte des Unternehmens klagten über Beschwerden. Foto: BeckerBredel
Mehrere Beschäftigte des Unternehmens klagten über Beschwerden. Foto: BeckerBredel

Einen Großeinsatz hatten Rettungsdienste und Feuerwehr am heutigen Freitagvormittag (16. Juli 2021) bei „Schröder Fleischwaren“ in der Straße des 13. Januar in Saarbrücken-St. Johann. Dort war gegen 09.00 Uhr eine Ammoniakleitung geplatzt und das stechend riechende aggressive Gas in großer Menge ausgeströmt.

Halle wird evakuiert

Als die Feuerwehr eintraf, waren Mitarbeiter in Gasmasken dabei, die Werkshalle zu evakuieren und hatten die Gaszufuhr auch schon abgestellt. Trotzdem roch es im gesamten Gewerbegebiet nach Ammoniak. Es wird auch in schwacher Konzentration bei Haushaltsreinigern frei und hat einen ganz typischen und unverwechselbaren Geruch.

Feuerwehr im Einsatz

Die Feuerwehr alarmierte den Gefahrstoffzug des Regionalverbandes, bestehend aus Einheiten der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr Saarbrücken und der Feuerwehren Friedrichsthal, Völklingen und Püttlingen, erklärte Brandinspekteur Tony Bender. Das Gewerbegebiet wurde abgesperrt, der Fahrzeugverkehr umgeleitet, Passant:innen in Sicherheit gebracht.

Suche nach Leck in Werkshalle

Das Ammoniakgas, das die Schleimhäute reizt, war selbst im Freien deutlich zu riechen. „Im Innern der Halle ist die Konzentration viel höher, die müssen wir Lüften und das Leck suchen„, sagte Frank Schneider von der Saarbrücker Berufsfeuerwehr. Einsatzleiter Christian Laßotta ließ sofort Feuerwehrleute in Chemieschutzanzügen in die Halle gehen, um Messungen vorzunehmen und die Lage zu erkunden. Dabei trugen die Feuerwehrleute Atemschutzgeräte und luftdichte Chemieschutzanzüge. Um diese bei strömendem Regen an- und auszuziehen zu können, wurden von der Feuerwehr Zelte aufgebaut. Außerdem gab es einen sogenannten Dekontaminationsplatz, wo man bei der Rückkehr aus der Halle abgeduscht wird.

Mehrere Beschäftigte klagen über Schwindel und Kopfschmerzen

Ernsthaft verletzt wurde durch das Gas niemand. Sieben Menschen hätten über leichte Kopfschmerzen geklagt, ein Mensch wurde demnach vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Staus wegen Sperrung

Das Gewerbegebiet am Heizkraftwerk Römerbrücke wurde von der Polizei an allen Zufahrten abgesperrt, der Verkehr wurde umgeleitet, was zu erheblichen Staus auf den Umleitungsstrecken führte.

Saarbrücker ABC-Einheit nicht in der Eifel

Während des Einsatzes musste sich die Feuerwehr auch noch um eine Wohnungsöffnung und eine Ölspur kümmern, sagte Bender, der froh war, dass man in Saarbrücken den ABC-Zug der Feuerwehr nicht nach Rheinland-Pfalz geschickt habe. Aus vier Landkreisen seien ABC-Einheiten ins Katastrophengebiet in der Eifel abgerückt, Saarbrücken sei als Reserve für das Saartal im Land geblieben. „Und schon haben wir einen großen Einsatz“, sagte Bender und erklärte, dass man aber grundsätzlich stets nur einen Teil der Einheiten in ein Hilfsgebiet schicke, um Einsätze im eigenen Land stets sicherstellen zu können.

Regen hilft

Über eventuelle Schäden lagen am Freitag noch keine Informationen vor. „Gut ist, dass es regnet. Das Gas löst sich leicht in Wasser und wird vom Regen gebunden. Sonst würde man es auch noch viel stärker riechen“, erklärte Frank Schneider.

Verwendete Quellen:
– Presse-Agentur BeckerBredel