Er soll einen Toten bestohlen haben: Saar-Polizist tritt von CDU-Ämtern zurück

Während eines Einsatzes an Silvester soll ein Saar-Polizist mehrere Geldscheine aus dem Portemonnaie eines Toten geklaut haben. Der Beamte wurde suspendiert. Berichten zufolge tritt der beschuldigte Kriminalkommissar jetzt von seinen politischen Ämtern bei der CDU zurück. Es drohen weitere Konsequenzen.
Entscheidend für größere Unterschiede bei der Kaufkraft waren die Wohnkosten. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Frank Kleefeldt
Entscheidend für größere Unterschiede bei der Kaufkraft waren die Wohnkosten. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Frank Kleefeldt

Er soll einen Toten bestohlen haben: Saar-Polizist tritt von CDU-Ämtern zurück

Derzeit laufen Ermittlungen der Saarbrücker Staatsanwaltschaft gegen einen Saar-Polizisten, der während eines Einsatzes an Silvester einen Toten bestohlen haben soll. Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft ereignete sich der Vorfall im Rahmen eines sogenannten Todesermittlungsverfahrens in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen. Der Beschuldigte habe die Tat eingeräumt.

Wie der „SR“ berichtet, ist der Kriminalkommissar auch Mitglied der Saar-CDU. Er tritt jetzt von seinen Parteiämtern zurück. Nach Angaben des Senders habe sich der Beamte diesbezüglich telefonisch beim Kreisvorsitzender der CDU Saarlouis, Rafael Schäfer, gemeldet. Unter anderem sei der Polizist Mitglied des erweiterten Vorstands des Saarlouiser CDU-Stadtverbands gewesen.

„Interne Kontrollmechanismen“ führten zu Verdacht

Nach Angaben des Innenministeriums-Sprechers in Saarbrücken sei der Vorfall dem Landespolizeipräsidium bekannt. Der Verdacht einer Straftat habe sich „aufgrund interner Kontrollmechanismen“ ergeben, die noch am Tattag zu Ermittlungen geführt hätten. Dem „SR“ zufolge war der mutmaßliche Diebstahl wohl einem Kollegen des Beamten aufgefallen. Daraufhin wurde der Vorgesetzte informiert. Derzeit ist der Beschuldigte nicht mehr im Dienst. Laut Sender müsse der suspendierte Polizist mit einer Entlassung rechnen.

Bargeldbetrag bei Beschuldigtem gefunden

Insgesamt soll der Mann 300 Euro aus dem Geldbeutel des Verstorbenen entwendet haben, der im Schlafzimmer der Wohnung des Toten lag. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, war der Betrag später bei dem Beschuldigten gefunden worden. Die polizeiliche Sachbearbeitung des Falls liegt beim Dezernat für Besondere Ermittlungen (BEK).

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur
– Saarländischer Rundfunk