Erstmals Prämie für Freiwillige Feuerwehr? Homburger Wehrführer widerspricht Illinger Bürgermeister

Nach Angaben der Stadt Homburg hat der Wehrführer Klauspeter Nashan Äußerungen des Illinger Bürgermeisters im "SR" mit "großer Verwunderung" zur Kenntnis genommen. Im Kern geht es um eine Ehrenamtsprämie für die Freiwillige Feuerwehr. Die ganze Geschichte:
Hier zu sehen: einige Einsätze der Homburger Wehr. Fotos: Facebook/Feuerwehr Homburg
Hier zu sehen: einige Einsätze der Homburger Wehr. Fotos: Facebook/Feuerwehr Homburg

Ende Oktober hatten wir berichtet, dass erstmals im Saarland eine Kommune ein Bonussystem für die Freiwillige Feuerwehr einführt. Laut dem „Aktuellen Bericht“ des „SR“ beschloss demnach der Gemeinderat in Illingen einstimmig, „dass die Freiwillige Feuerwehr 30.000 Euro als Bonusprämie für ein Einsatzjahr bekommt“, so der Beitrag. Das sei einmalig im Saarland.

Homburger Wehrführer widerspricht Illinger Bürgermeister

Jetzt teilte die Stadt Homburg mit: Klauspeter Nashan, der Wehrführer der Homburger Feuerwehr, habe die Äußerungen des Illinger Bürgermeisters Armin König im „SR“-Interview „mit großer Verwunderung“ zur Kenntnis genommen. Das Gespräch würde den Eindruck erwecken, „als sei die vom Illinger Gemeinderat aktuell beschlossene finanzielle Förderung des Ehrenamtes bei der Feuerwehr saarlandweit modellhaft“.

„Da war ich schon sehr erstaunt“, so Nashan mit Blick darauf, dass es solch eine Regelung in Homburg bereits seit Anfang Januar 2020 gibt. Für die ehrenamtlichen Mitglieder der Feuerwehr Homburg bedeute diese „eine finanzielle Förderung von insgesamt 30.000 Euro pro Jahr“ sowie „verschiedene weitere Vergünstigungen“. Bürgermeister Michael Forster hatte der Mitteilung zufolge zur Einführung der Prämie gesagt: „Die Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr ist grundsätzlich ehrenamtlich. Dennoch möchten wir […] die wichtige und unerlässliche Arbeit der Brandschützerinnen und Brandschützer wertschätzen und auch finanzielle Anreize schaffen“.

In Homburg gelte ein Punktesystem. Aktive Mitglieder erhalten für Einsätze und Co. Punkte, hieß es. „Einmal jährlich werden die Punkte addiert, in Euro umgerechnet und ausgezahlt – das passiert meistens im Januar oder Februar“, erklärte der Wehrführer. Üblicherweise kämen pro Kopf zwischen 250 und 300 Euro aufs Konto. „Die Stadt Homburg war die erste Kommune, die sich seinerzeit gegenüber den Feuerwehrangehörigen so offen gezeigt und damit deren Einsatz auf ehrenamtlicher Basis gewürdigt hat“. Eine ähnliche Regelung soll vor Illingen auch in Schiffweiler eingeführt worden sein.

Für die Homburger Aktiven kann sich Nashan laut Mitteilung auch eine „Erweiterung des Portfolios vorstellen“. Dazu habe er jedenfalls Vorschläge, etwa „die Grünschnittkarte zu besonderen Konditionen anzubieten“ oder Kita-Beiträge zu bezuschussen.

Verwendete Quellen:
– eigener Bericht
– Webseite der Stadt Homburg