Frau hortet rund 800 Ratten in Wohnung: „Großnotfall“ in Altenkirchen sorgt für Aufsehen
Besonders krasser Fall von „Animal Hoarding“: Frau hält rund 800 Ratten in Wohnung
Im rheinland-pfälzischen Wissen/Sieg (Kreis Altenkirchen) hat eine Frau rund 800 Ratten in einem Einfamilienhaus gehortet. Das Veterinäramt des Kreises Altenkirchen wurde durch mehrere Beschwerden von Nachbar:innen auf den Fall aufmerksam. Diese hatten die starke Geruchsbelästigung angezeigt, die aus dem betroffenen Hause kam. Als die Mitarbeitenden des Veterinäramtes den Hinweisen nachgingen, entdeckten sie die knapp 800 Tiere, die größtenteils in einem schlechten Zustand waren. Die Ratten seien völlig verkotet gewesen und zum Teil auch frei in den Zimmern herumgelaufen.
Zahlreiche Tierheime aus mehreren Bundesländern helfen bei „Großnotfall“
Inzwischen sind mindestens 14 Tierheime aus mehreren Bundesländern in die Bergung, medizinische Versorgung und Vermittlung der Nagetiere involviert. Die gemeinnützige Organisation „Notfallratten Rhein-Ruhr“ spricht von einem „Großnotfall“.
Bergung der Ratten läuft seit einiger Zeit
Alleine in der vergangenen Woche wurden rund 400 Ratten in Boxen und Käfigen aus dem Haus abtransportiert. Am gestrigen Montag (6. Februar 2023) folgten knapp 100 weitere Tiere. Diese Wochen sollen dann noch einmal rund 300 Tiere aus der Wohnung gebracht werden. Im Einsatz sind neben den offiziellen Behörden auch mehrere private Tierschutzinitiativen. „Der Notfall ist noch lange nicht vorbei und es warten noch so viele Ratten darauf, befreit zu werden!“, heißt es in einem aktuellen Facebook-Beitrag von „Notfallratten Rhein-Ruhr“.
„Tiersammlerin“ glaubte, die Situation unter Kontrolle zu haben
Ein Sprecher des Kreises Altenkirchen erklärte gegenüber der Tageszeitung „Rheinische Post“, dass die Besitzerin der Tiere wenig Einsicht gezeigt habe, dass sie mit so vielen Tieren überfordert sei. Vielmehr glaube die Frau, dass sie die Situation unter Kontrolle gehabt habe. Dass dem nicht so ist, zeigt der Zustand der Ratten. Diese werden aktuell tiermedizinisch versorgt und bundesweit an Pflegestellen vermittelt. Parallel werde geprüft, ob ein Verfahren gegen die „tiersammelnde“ Frau eingeleitet wird.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Informationen der Organisation „Notfallratten Rhein-Ruhr“
– Bericht der „Rheinischen Post“