Gelder für Feiern, Ausflüge und mehr veruntreut? Razzia bei Kunsthochschule Saar

"Erhebliche Fragezeichen" soll es laut Berichten in Bezug auf die Ausgabe von sogenannten Drittmitteln bei der Hochschule für Bildende Künste Saar geben. Womöglich wurden demnach Gelder nicht etwa für geförderte Zwecke eingesetzt - sondern für Feiern, Ausflüge und mehr. Es soll mehrere Durchsuchungen gegeben haben.
Hier zu sehen: das Hauptgebäude der HBK in Saarbrücken. Archivfoto: Wikimedia Commons/AnRo0002
Hier zu sehen: das Hauptgebäude der HBK in Saarbrücken. Archivfoto: Wikimedia Commons/AnRo0002

Staatsanwaltschaft befasst sich mit HBK Saar

Die Staatsanwaltschaft soll sich jetzt auch mit der Hochschule für Bildende Künste (HBK) Saar beschäftigen. Laut „SR“ sei das Finanzgebaren der HBK demnach ins Visier geraten. Zuvor hatte die „SZ“ über mehrere Durchsuchungen, darunter in Räumen der Hochschule sowie bei Professor:innen berichtet. Die Durchsuchungen seien vom Kultusministerium zumindest indirekt bestätigt worden.

„Erhebliche Fragezeichen“ über Ausgabe von Drittmitteln

Auslöser war nach Angaben von „SR“ und „SZ“ ein Bericht des Landesrechnungshofs. Dieser werde kommende Woche offiziell vorgestellt. Prüfer:innen hätten demnach untersucht, ob wirtschaftlich sowie sparsam mit Steuergeldern umgegangen wird. Auch sei geprüft worden, ob Vorgaben der Landeshaushaltsordnung eingehalten werden.

Das Fazit: „Erhebliche Fragezeichen“ gebe es insbesondere bei der Verwendung von sogenannten Drittmitteln, berichtet der „SR“. Gelder sollen nicht für geförderten Zwecke eingesetzt worden sein, so der Verdacht. Stattdessen sind diese mutmaßlich in Betriebsausflüge, den Kauf von Autoreifen sowie Weihnachtsfeiern geflossen. Allerdings scheint es nicht um „ganz große Summen“ zu gehen, so der Sender weiter. Eine Weihnachtsfeier soll etwa 500 Euro gekostet haben.

Ermittlungen gegen sechs Beschuldigte

Laut „SR“ wird sechs beschuldigten Personen Untreue und Subventionsbetrug vorgeworfen – im Anfangsverdacht. Bei den Personen soll es sich um diejenigen handeln, die über das „sogenannte Vereinskonto und somit über die Drittmittel verfügen konnten“, hieß es seitens des Senders. Zu Hausdurchsuchungen, darunter bei mehreren Professor:innen und dem Ex-Kanzler, sei es nach Angaben der „SZ“ bereits Ende Oktober gekommen.

Die Ermittlungen in dem Fall dauern an.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Saarbrücker Zeitung
– Verwendetes Foto: Wikimedia Commons/AnRo0002/CC0-Lizenz/Bild zugeschnitten