Geldwäsche-Verdacht in Millionenhöhe führt auch zu Razzia in Homburg

Gegen eine mutmaßliche Band wiegen die Vorwürfe schwer: Acht Beschuldigte werden der gewerbsmäßigen Geldwäsche verdächtigt. In diesem Zusammenhang konnten Ermittler:innen bereits mehr als 1,5 Millionen Euro sicherstellen. Jetzt ist es zu einer großen Razzia gekommen. Auch in Homburg erfolgten heute Durchsuchungen.
Auch Objekte in Homburg wurden im Rahmen der Razzia durchsucht. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Fabian Strauch
Auch Objekte in Homburg wurden im Rahmen der Razzia durchsucht. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Fabian Strauch

Ermittlungskomplex wegen Geldwäsche und mehr

Bereits seit Anfang 2021 führen Behörden einen Ermittlungskomplex wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Geldwäsche sowie des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Darüber informierte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main am heutigen Mittwoch (16. März 2022). Den Angaben zufolge richten sich die gemeinsamen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Finanzermittlungsgruppe aus Zoll sowie der hessischen Polizei gegen acht Beschuldigte. Die Personen seien im Alter zwischen 30 bis 62 Jahren. Auch werden sie verdächtigt, gegen das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz verstoßen zu haben.

Razzia am heutigen Mittwoch

Wie die Staatsanwaltschaft ebenso mitteilte, kam es in dem Ermittlungskomplex am heutigen Mittwoch zu einer groß angelegten Razzia. Insgesamt wurden 13 Objekte in Deutschland und Schweden durchsucht. „Ein 43-jähriger Beschuldigter […] wurde aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Frankfurt am Main festgenommen“, hieß es. Die Durchsuchungen in Deutschland erfolgten in Homburg, Offenburg, Mörfelden-Walldorf und Frankfurt am Main. „Die schwedischen Durchsuchungsobjekte befinden sich im Großraum Stockholm“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Das sind die Vorwürfe

Seit Ende 2019 sollen die Beschuldigten als Mitglieder einer „Organisationsstruktur gegen Gebühr Gelder unklarer Herkunft in erheblichem Umfang“ eingesammelt zu haben. Anschließend wurde das Geld nach Eritrea, Äthiopien und Sudan verbracht, so der Vorwurf. Dabei handele es sich um sogenanntes „Hawala-Banking“. Keiner der Beschuldigten soll über eine entsprechende Genehmigung für derartige Zahlungsdienstleistungen verfügt haben.

Bereits Millionenbetrag sichergestellt

Seit Ende 2020 habe der Zoll am Frankfurter Flughafen vermehrt Transporte hoher Bargeldbeträge in aufgegebenen Koffern festgestellt. Daraufhin wurden Ermittler:innen auf die Gruppierung aufmerksam, hieß es. Schon im Vorfeld der heutigen Aktion wurden laut Mitteilung Gelder in Höhe von über 1,5 Millionen Euro sichergestellt.

Festgenommener kommt vor Haftrichter

Noch heute soll der festgenommene Beschuldigte vor den Haftrichter kommen. An den Vollstreckungsmaßnahmen waren insgesamt 100 Einsatzkräfte des Zollfahndungsamtes, des Landeskriminalamtes und des Polizeipräsidiums Südosthessen beteiligt.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, 16.03.2022