Hochrisikospiel in Saarbrücken: 20 Verletzte, Pyros, Polizistin beleidigt und mehr

Im Rahmen der Partie zwischen dem FCS und Münster hatte die Polizei am gestrigen Samstag einiges zu tun. Neben Tausenden angereisten Fußballbegeisterten verzeichneten die Einsatzkräfte auch mehrere Hundert "Problemfans". Es kam zu diesen Zwischenfällen:
Hier zu sehen: Aufnahme vom Einsatz am Samstag. Foto: BeckerBredel
Hier zu sehen: Aufnahme vom Einsatz am Samstag. Foto: BeckerBredel

1. FC Saarbrücken gegen SC Preußen Münster am Samstag

Im Saarbrücker Ludwigspark ist am gestrigen Samstag (2. Dezember 2023) die Drittligabegegnung zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem SC Preußen Münster ausgetragen worden. Nach Angaben des Landespolizeipräsidiums Saar waren rund 9.000 Fußballbegeisterte zum Spiel erschienen. „Darunter auch mehrere Hundert sogenannter Problemfans“, hieß es. Bis kurz vor Abreise der Fans am Saarbrücker Hauptbahnhof sei der „Fußballtag“ laut Mitteilung „ohne größere Zwischenfälle“ verlaufen.

Starke Polizeikräfte vor Ort

Die Polizei war im Rahmen der Partie mit starken Kräften im Einsatz – aufgrund des „feindschaftlichen Verhältnisses zwischen den Anhängern beider Mannschaften“. Unterstützt wurde die Saar-Polizei nach eigenen Angaben von Beamt:innen aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz.

Pyros gezündet und Beamtin beleidigt

„Während des Fanmarschs der bahnreisenden Gästefans aus Münster vom Hauptbahnhof Saarbrücken zum Stadion kam es zum Zünden von Pyrotechnik“, hieß es weiter. Auch sei eine „Beleidigung zum Nachteil einer weiblichen Einsatzkraft auf sexueller Grundlage“ gefallen. Bei Ankunft der Münsteraner Fans nach dem Spielende hatten Einsatzkräfte im Bereich des Bahnhofsvorplatzes den Tatverdächtigen der Beleidigung erneut festgestellt. „Dieser sollte noch vor Abreise mit dem Sonderzug nach Münster einer Identitätsfeststellung unterzogen werden“.

Gästefans greifen Einsatzkräfte an

Dabei kam es laut Mitteilung zu einem Angriff mehrerer Gästefans auf die Polizeikräfte. Unter anderem hatten diese geschlagen und Gegenstände geworfen, teilte die Saar-Polizei mit. „Die ursprüngliche einfache Identitätsfeststellung konnte nur noch unter erschwerten Bedingungen erfolgen“.

20 verletzte Personen

Der Mitteilung zufolge wehrten die Beamt:innen die Angriffe der Tätergruppierung „unter Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray“ ab. Durch das Spray wurden etwa 20 Personen (der Münsteraner Fanszene) und ein Polizeibeamter leicht verletzt. Anschließend kam es zur medizinischen Versorgung (Augenausspülung) der Personen. „Die Gästefans konnten im Anschluss gegen 17.30 Uhr ihre Heimreise im Sonderzug nach Münster antreten“. Ein Strafverfahren wegen Landfriedensbruch werde aber eingeleitet.

Weitere Beleidigungen und Drogen

Zudem registrierte die Polizei während der Veranstaltung zwei weitere Beleidigungen, hieß es. Im Rahmen der zuvor genannten Identitätsfeststellung verzeichneten die Einsatzkräfte obendrein einen illegalen Besitz von Betäubungsmitteln.

FCS kann Überzahl nicht nutzen

Jetzt aber zum Sport selbst: Das FCS-Team von Trainer Rüdiger Ziehl kam gegen den SC Preußen Münster am Samstag nicht über ein 0:0 hinaus. Damit hängen die Saarländer weiterhin im Tabellenmittelfeld fest. Thomas Kok sah bei den Gästen in der 57. Minute die Gelb-Rote Karte. Der FCS konnte die lange Überzahl aber nicht nutzen.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Landespolizeipräsidiums Saarland, 02.12.2023
– eigener Bericht