Brutale Misshandlungen in Pirmasens: Angeklagter bezeichnet Quälerei an Kindern als „Mutprobe“

Zwei Männern aus Pirmasens wird vorgeworfen, zwei Kinder auf grausame Art und Weise körperlich und psychisch gequält zu haben. Seit dem heutigen Dienstag (13. Februar 2024) stehen sie vor Gericht:
In Pirmasens stehen aktuell zwei Männer vor Gericht, die zwei Kinder auf brutalste Weise gequält und misshandelt haben sollen. Symbolfoto: Swen Pförtner/dpa-Bildfunk
In Pirmasens stehen aktuell zwei Männer vor Gericht, die zwei Kinder auf brutalste Weise gequält und misshandelt haben sollen. Symbolfoto: Swen Pförtner/dpa-Bildfunk

Brutale Misshandlung: Prozess am Amtsgericht Pirmasens gestartet

Am heutigen Dienstag (13. Februar 2024) ist am Amtsgericht Pirmasens ein Prozess gegen zwei Männer gestartet, die zwei Kinder immer wieder gequält und misshandelt haben sollen. Verhandelt wird wegen Körperverletzung und weiterer mutmaßlicher Delikte.

Schwere Vorwürfe: Elektroschocks, Schrotgewehr und weitere Grausamkeiten

Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, die beiden Kinder zwischen dem 7. Mai 2022 und dem 7. Mai 2023 auf unterschiedliche Weisen misshandelt zu haben. Die Liste der Vorwürfe ist lang und wiegt schwer. So sollen die beiden Männer die damals acht- beziehungsweise neunjährigen Zwillinge wiederholt mit Elektroschocks gequält und mit Peitschen geschlagen haben.

Die Angeklagten sollen auch sogenannte „Tage des Schmerzes“ eingeführt haben, an denen sie die Kinder besonders extremen Misshandlungen ausgesetzt haben. Der Anklage der Staatsanwaltschaft zufolge soll an einem dieser Tage einem der Kinder mit einem Schrotgewehr ins Knie geschossen worden sein. Darüber hinaus soll eines der beiden Kinder bis zur Ohnmacht gewürgt worden sein. Zudem sollen die Kinder auch gezwungen worden sein, eine lebende Spinne und Mehlwürmer zu essen.

Mutter der Kinder soll von schrecklichen Taten gewusst haben

Die Angeklagten waren zu Beginn ihrer mutmaßlichen Taten 27 und 22 Jahre alt. Bei einem der Männer handelt es sich um den ehemaligen Lebensgefährten der Mutter. Der andere Angeklagte ist nach Angaben des Amtsgerichts Pirmasens dessen Nachbar. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die Mutter der beiden Kinder berufstätig und überließ das Mädchen und den Jungen während ihrer Arbeitszeiten regelmäßig in der Obhut der angeklagten Männer. Sie soll laut Anklage von den Misshandlungen gewusst haben, ohne etwas dagegen zu unternehmen.

Angeklagter äußert sich zu Tatvorwürfen und redet von „Mutproben“

Einer der beiden Angeklagten hat sich zu den Tatvorwürfen geäußert. Er hat zwar zugegeben, dass er den Kindern gegenüber gewalttätig war. Ein Großteil der Tatvorwürfe hätte sich allerdings im Rahmen von „Mutproben“ stattgefunden.

Prozess soll kommende Woche fortgesetzt werden

Der Prozess vor dem Amtsgericht Pirmasens soll am kommenden Dienstag (20. Februar 2024) fortgesetzt werden. Die Zwillinge befinden sich derweil in der Obhut ihres Großvaters.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Südwestrundfunk