Kinder in Pirmasens gefoltert? Zwei Männer jetzt vor Gericht

Die Anklage schildert unsägliche Qualen, die zwei Kinder erlitten haben sollen. Zwei Männer kommen deswegen nun vor Gericht. Die Mutter der Kleinen soll von den Geschehnissen gewusst haben.
Zwei Männer sollen in Pirmasens zwei Kinder (8 und 9 Jahre) mit Elektroschocks gequält haben. Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa
Zwei Männer sollen in Pirmasens zwei Kinder (8 und 9 Jahre) mit Elektroschocks gequält haben. Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa

Kinder mit Elektroschocks misshandelt: Zwei Männer ab heute vor Gericht

Zwei Männer sollen in Pirmasens zwei Kinder wiederholt unter anderem mit Elektroschocks gequält und mit Peitschen geschlagen haben. Sie müssen sich ab dem heutigen Dienstag (13. Februar 2024) vor dem Schöffengericht in Pirmasens verantworten.

Bei einem der Angeklagten handelt es sich den Angaben zufolge um den ehemaligen Lebensgefährten der Mutter der Kinder. Der andere Angeklagte ist ein Nachbar, der sich überwiegend mit dem Lebensgefährten in dessen Wohnung in der pfälzischen Stadt aufgehalten haben soll.

Acht- und neunjähriges Kind ein Jahr lang misshandelt

Die Männer sollen die acht beziehungsweise neun Jahre alten Kinder zwischen dem 7. Mai 2022 und dem 7. Mai 2023 misshandelt haben. Der Staatsanwaltschaft zufolge war die Mutter arbeitstätig und überließ das Mädchen und den Jungen in der Obhut der Angeklagten. Sie soll vom Tatgeschehen gewusst haben, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Für den Prozess ist bislang ein Fortsetzungstermin am 20. Februar geplant.

Die Vorwürfe im Detail

Die Kinder seien mehrfach am ganzen Körper mit Elektroschocks gequält und mit Peitschen geschlagen worden, so der Vorwurf. Einem der Kinder sei mit einem Schrotgewehr ins Knie geschossen worden. Die Kinder seien gezwungen worden, ganze Chilischoten in ihre eigenen Körperöffnungen einzuführen, und Tequila und alkoholhaltigen Eistee zu trinken. Eines der Kinder sei von den Angeklagten gezwungen worden, eine lebende Spinne zu essen. Das andere Kind musste lebende Mehlwürmer und eine Heuschrecke essen, so die Staatsanwaltschaft. Zudem seien die Kinder bis zur Ohnmacht gewürgt worden. Außerdem seien ihnen Porzellansuppenteller so lange auf den Kopf geschlagen worden, bis diese zerbrachen. Die Staatsanwaltschaft berichtet davon, dass einem der Kinder mit einem Blasrohr ein Pfeil in den Rücken geschossen worden sei, der von den Angeklagten mit einem Messer entfernt wurde.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung des Amtsgerichts Pirmasens