Lebensgefährliche Angriffe auf Polizei in Trier: „Die Brutalität der Attacken macht fassungslos“

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (17. Februar 2023) ist es in Trier zu einem gewalttätigen Angriff auf Polizeibeamt:innen gekommen. Rund 40 Personen sind mit Eisenstangen und Glasflaschen auf Polizeikräfte losgegangen. Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) zeigt sich fassungslos:
In Trier sind Polizeikräfte von einer 40-köpfigen Menschenmenge brutal angegriffen worden. Symbolfoto: picture alliance/dpa/Christoph Reichwein | Christoph Reichwein
In Trier sind Polizeikräfte von einer 40-köpfigen Menschenmenge brutal angegriffen worden. Symbolfoto: picture alliance/dpa/Christoph Reichwein | Christoph Reichwein

Brutale Angriffe auf Polizeikräfte in Trier

In der gestrigen Nacht von Donnerstag auf Freitag haben rund 40 Personen in Trier mehrere Polizeikräfte brutal angegriffen und mindestens fünf Polizist:innen verletzt. Nach einem Streit in einer Trierer Diskothek wurde die Polizei zunächst zu einem Einsatz alarmiert. Dort war es zu einer Körperverletzung gekommen. Aufgrund der aufgeheizten Stimmung und der Masse an alkoholisierten Menschen machten sich gleich mehrere Streifenwagen auf den Weg zur Diskothek.

Mindestens fünf Polizist:innen durch Attacke verletzt

Als die Polizeikräfte sich ein Bild von der Lage vor Ort machen wollten, begannen sofort mehrere umstehende Personen, die Beamt:innen anzugreifen. Die Polizei setzte in der Folge Pfefferspray ein. Parallel versammelten sich rund 40 Personen um die Polizist:innen und griffen die Einsatzkräfte an. Dabei seien mehrere Personen „mit Eisenstangen, Besen, Schaufeln und Glasflaschen“ auf die Polizeibeamt:innen losgegangen, wie es in einer aktuellen Mitteilung der Polizei Trier heißt. Einer der Täter habe einen Einkaufswagen in Richtung der Polizei geschleudert. „Für die Einsatzkräfte, die zahlenmäßig unterlegen waren, entstand so eine lebensgefährliche Situation“, heißt es weiter in der Mitteilung.

Polizei gibt Warnschüsse ab

Durch den Angriff des wütenden Mobs wurden mindestens fünf Polizeikräfte verletzt. Erst als ein Beamter zwei Warnschüsse in die Luft abgegeben habe, habe sich die Lage beruhigt und man hätte die verletzten Beamt:innen in Sicherheit bringen können.

„Die Brutalität macht fassungslos“

Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) zeigte sich nach den Attacken auf die Polizei in Trier am Freitagmorgen geschockt. „Die Brutalität und Enthemmtheit der Attacken in Trier macht fassungslos und wütend“, so Ebling. Er verurteilte die Angriffe auf die Einsatzkräfte scharf. „Wir haben heute Nacht ohne konkreten Anlass eine Solidarisierung gegen Einsatzkräfte der Polizei erlebt, die wir so bislang nicht kannten“, sagte er weiter und kündigte an, dass die Täter nun „die ganze Härte des Gesetzes spüren“ müssen.

„Solchen Gewaltausbruch noch nie erlebt“

Auch Christian Hamm, der Polizeidirektor der Trierer Polizei, zeigte sich fassungslos. „Einen solchen Gewaltausbruch gegen Einsatzkräfte habe ich in meiner Zeit als Leiter der Polizeiinspektion Trier noch nicht erlebt. Es hat sich eine Gruppe von Gewalttätern regelrecht zusammengerottet, um die Polizei lediglich aufgrund ihrer Anwesenheit anzugreifen und zu verletzen“, so Hamm.

Nach brutaler Attacke auf Polizei in Trier: Zwei Männer festgenommen

Nach den Angriffen auf die Einsatzkräfte in Trier wurden zwei Männer im Alter von 42 und 21 Jahren in Gewahrsam genommen. Zudem wird nach weiteren flüchtigen Verdächtigen gefahndet. Ermittelt wird gegen diese wegen des Verdachts auf Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, schweren Landfriedensbruchs und versuchter Gefangenenbefreiung.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung der Polizei Trier vom 17.02.2023