Liebesbetrug: Zoll findet 25.000 Euro in Paket nach Frankreich

Eine Seniorin aus Niedersachsen hat per Post 25.000 Euro nach Frankreich geschickt. Der Zoll entdeckte das Geld noch rechtzeitig und geht davon aus, dass die Frau einem sogenannten Love-Scam zum Opfer fiel. Sie kann jetzt damit rechnen, das Geld zurückzubekommen.
Geld, Süßigkeiten und Textilien fanden die Beamten im Paket. Foto: Zollfahndungsamt Frankfurt am Main
Geld, Süßigkeiten und Textilien fanden die Beamten im Paket. Foto: Zollfahndungsamt Frankfurt am Main

Der Zoll hat 25.000 Euro Bargeld – verpackt mit Süßigkeiten und diversen Textilien – sichergestellt. Die Beamt:innen gehen davon aus, dass eine 69-Jährige aus Niedersachsen beinahe Opfer eines Liebesbetruges wurde und das Geld an einen Franzosen verschickt hatte. Das teilten das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main, das hessische Landeskriminalamt und das saarländische Landespolizeipräsidium am heutigen Montag (7. November 2022) mit.

Zöllner:innen hätten das Geld bei der Kontrolle einer nach Frankreich adressierten Postsendung Ende Oktober in Kassel entdeckt. Daraufhin nahmen Fahnder:innen die Ermittlungen auf, um zu klären, woher das Geld stammt.

Krimineller gaukelte Frau Freundschaft vor

Sie gehen davon aus, dass es sich um einen sogenannten „Love-Scam“ handelt. Eine Niedersächsin wollte das Geld offenbar an einen Empfänger in Frankreich versenden. Der Mann hatte sie zuvor über eine Social-Media-Plattform kontaktiert. Im Laufe der so entstandenen Internetfreundschaft soll er die Seniorin gebeten haben, ihm 25.000 Euro zu geben, da er sich vermeintlich in Schwierigkeiten befände.

Betrüger erschleichen Geld durch Love-Scam

„Beim sogenannten ‚Love-Scam‘ oder ‚Romance-Scam‘ kontaktieren Betrüger meist alleinstehende Personen via Internet, gaukeln diesen glaubhaft romantische Interessen vor, um nicht unerhebliche Geldzahlungen von ihren Opfern zu erschleichen“, sagte Carina Orth, Sprecherin des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main. Nach dem Geldtransfer ende der Kontakt oftmals abrupt, sodass die Geschädigten nicht nur ein gebrochenes Herz, sondern auch einen hohen finanziellen Schaden durch diese Form des digitalen Heiratsschwindels erlitten.

Weiterer Fall: Seniorin schickte fast 20.000 Euro nach Italien

Aktuell konnte ein weiterer Love-Scam im Bezirk des Zollfahndungsamtes Frankfurt verhindert werden. Eine ebenfalls 69-Jährige aus Rheinland-Pfalz wollte 18.000 Euro per Post nach Italien schicken.

Frauen bekommen Geld wohl zurück

Die Ermittler:innen von Zollfahndung und Polizei der Gemeinsamen Finanzermittlungsgruppen Hessen und Saarland klärten die Frauen nach eigenen Angaben über die Betrugsmasche auf und rieten ihnen, Anzeige zu erstatten. Die Frauen können damit rechnen, dass sie das Geld nach Abschluss des Verfahrens zurückerhalten.

Verwendete Quellen:
– Gemeinsame Pressemitteilung des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main, des Hessischen Landeskriminalamtes und des Landespolizeipräsidiums Saarland, 07.11.2022