Nach Entführung und Folter von Mann in Saarbrücken: Urteil steht jetzt fest

Nach der aufsehenerregenden Entführung eines Frankfurter Musikmanagers nach Saarbrücken haben sich vier Tatverdächtige vor Gericht verantworten müssen. Am gestrigen Mittwoch wurden die Männer verurteilt:
Links zu sehen: der Tatort in der Dudweilerstraße in Saarbrücken. Die Läden haben laut Medienberichten mit den Vorfällen nichts zu tun. Archivfoto (links): Apple Karten | Symbolfoto (rechts) dpa-Bildfunk/Thomas Frey
Links zu sehen: der Tatort in der Dudweilerstraße in Saarbrücken. Die Läden haben laut Medienberichten mit den Vorfällen nichts zu tun. Archivfoto (links): Apple Karten | Symbolfoto (rechts) dpa-Bildfunk/Thomas Frey

Haftstrafen für Entführung von Musikmanager nach Saarbrücken

Nach der aufsehenerregenden Entführung eines Frankfurter Musikmanagers nach Saarbrücken hatte die Staatsanwaltschaft im Juli Anklage gegen vier Tatverdächtige erhoben. Seit Mitte September mussten sich die Personen vor dem Saarbrücker Landgericht verantworten. Dort war ihnen erpresserischer Menschenraub sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen worden.

Wie der „SR“ und die „SZ“ am gestrigen Mittwoch (15. November 2023) überstimmend berichteten, ist es am Landgericht zu einem Urteil in dem Prozess gekommen. Der Hauptangeklagte, ein 46-jähriger Fitnesstrainer, wurde unter anderem des erpresserischen Menschenraubs und Drogenhandels schuldig gesprochen. Für ihn gab es eine Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren. Mehr als 40.000 Euro soll er darüber hinaus zahlen.

Opfer sitzt in U-Haft

Im Falle der drei Mittäter gab es laut „SR“ und „SZ“ eine Verurteilung wegen Beihilfe. Ein 39-Jähriger wurde zu einer Strafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Für die zwei weiteren Mittäter gab es jeweils eine Bewährungsstrafe unter zwei Jahren. Derweil sitzt das Opfer der Entführung selbst in Untersuchungshaft – wegen des Verdachts des Drogenhandels.

Revision angekündigt

Rechtskräftig ist das Urteil gegen die Männer noch nicht. Der Verteidiger des Hauptangeklagten will in Revision gehen.

Das war im Januar 2023 passiert

Das Landgericht Saarbrücken sah es als erwiesen an, dass die Täter ihr Opfer im Januar 2023 in Neu-Isenburg in einen Hinterhalt gelockt, geschlagen und nach Saarbrücken verschleppt hatten. Anschließend sperrten sie den Mann in einem Kellerraum in der Dudweilerstraße ein. Das Opfer soll sich zuvor wohl geweigert haben, zum Ausgleich für einen verpatzten Rauschgifthandel 100.000 Euro zu zahlen. Nach einigen Stunden in einer Kühlkammer im Keller des Gebäudes konnte sich der Musikmanager befreien. Passanten hörten Hilfeschreie durch einen Lichtschacht über dem Kellerraum und verständigten daraufhin die Polizei. Einsatzkräfte der Feuerwehr befreiten den Mann und brachten ihn in ein Krankenhaus.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Saarbrücker Zeitung
– eigene Berichte