Nach Schuss auf US-Soldat nahe Saar-Grenze: Staatsanwaltschaft geht von Notwehr aus

Zu den Hintergründen des Schusses auf einen US-Soldaten in Baumholder liegen neue Details vor. Die Staatsanwaltschaft geht von Notwehr aus:
Der Soldat wurde durch den Schuss verletzt. Foto: Horst Schulz/Stadt Baumholder
Der Soldat wurde durch den Schuss verletzt. Foto: Horst Schulz/Stadt Baumholder

Nach Schuss auf US-Soldat: Staatsanwaltschaft geht von Notwehr aus

Nach dem Schuss einer Sicherheitsmitarbeiterin auf einen US-Soldaten am Militärstandort Baumholder (Kreis Birkenfeld) geht die Staatsanwaltschaft von Notwehr aus. Das sagte der Sprecher der Anklagebehörde in Bad Kreuznach, Gerd Deutschler, am gestrigen Montag (3. Juli 2023). Die 35-jährige Wachfrau soll in der Nacht zum 25. Juni gezielt in den Oberschenkel des 23-jährigen Soldaten geschossen haben. Dieser habe versucht, nach ihrer Waffe zu greifen.

Ermittlungen gegen Mann

Die Strafverfolgung des US-Militärs führe die Ermittlungen gegen den Mann, hieß es. „Sofern die US-Behörden von einer Täterschaft ausgehen, würde es entweder ein Verfahren des Militärgerichts in der BRD oder in den USA geben“, sagte Deutschler. Der Mann unterliege der US-Militärgerichtsbarkeit. Gegenstand der Ermittlungen sei auch ein mutmaßlicher tätlicher Angriff auf seine Lebensgefährtin, der sich in der Tatnacht in der Wohnung des Paares abgespielt haben soll.

Die Frau soll sich der Staatsanwaltschaft zufolge hilfesuchend an das Sicherheitspersonal am Haupteingangstor der Basis gewandt haben. Der 23-Jährige sei ihr gefolgt und auf die beiden dort postierten Security-Mitarbeiter losgegangen. Die Sicherheitsleute hätten ihre Schlagstöcke gezogen und einen Warnschuss abgefeuert. Anschließend habe der US-Soldat nach der Waffe der Wachfrau gegriffen, worauf diese ihm in den Oberschenkel geschossen haben soll.

Wohl keine längerfristigen Folgen durch Schuss

Der Soldat habe einen glatten Durchschuss erlitten, sagte Deutschler. Bei den Verletzungen sei wohl nicht von größeren, längerfristigen Folgen auszugehen. Der Mann war sofort notversorgt und in ein Krankenhaus gebracht worden, welches er am Folgetag verlassen konnte. Daraufhin war er den US-Behörden übergeben worden.

Einer der größten Standorte der US-Army in Europa

Angrenzend an die Gemeinde Baumholder befindet sich einer der größten Standorte der US-Army in Europa. Dort liegt auch der Militärflugplatz „Baumholder Army Airfield“. In der „Baumholder Military Community“ seien etwa 6.000 Amerikaner:innen ansässig, neben den Soldatinnen und Soldaten leben dort auch Familienangehörige, hieß es. In Baumholder selbst wohnen den Angaben zufolge 4.100 Menschen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur