Nach tödlichen Schüssen in Landsweiler-Reden: 18-Jähriger wegen Totschlags angeklagt

Nachdem ein 17-Jähriger im vergangenen Mai in Landsweiler-Reden erschossen worden war, muss sich ein 18-Jähriger nun wegen Totschlags vor Gericht verantworten. Das teilte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken am heutigen Donnerstag (3. August 2023) mit.
Im Mai 2023 wurde ein 17-Jähriger in Landsweiler-Reden erschossen. Archivfoto: BeckerBredel
Im Mai 2023 wurde ein 17-Jähriger in Landsweiler-Reden erschossen. Archivfoto: BeckerBredel

Nach tödlichen Schüssen in Landsweiler-Reden: Anklage gegen 18-Jährigen

Knapp drei Monate nach der Tötung eines 17-jährigen Jugendlichen in Landsweiler-Reden (Gemeinde Schiffweiler) ist nun gegen einen 18-Jährigen Anklage wegen Totschlags erhoben worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken am heutigen Donnerstag (3. August 2023) mit. Zuvor hatte die „Saarbrücker Zeitung“ darüber berichtet. Demnach wirft die Staatsanwaltschaft dem 18-Jährigen vor, den 17-Jährigen Mitte Mai erschossen zu haben. Eine entsprechende Anklage wurde folglich bei der Jugendkammer beim Landgericht Saarbrücken erhoben. Ein genauer Termin für den anstehenden Prozess steht zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht fest.

So soll sich die Tat laut Anklage abgespielt haben

In ihrer Anklage geht die Staatsanwaltschaft von folgendem Sachverhalt aus: Der 18-Jährige, das spätere Opfer sowie ein Zeuge sollen sich am 15. Mai 2023 in der Wohnung des Tatverdächtigen getroffen haben. Am Abend soll der 18-Jährige dann eine ungeladene Schrotflinte geholt haben. Zusammen mit dem späteren Opfer soll der Tatverdächtige dann mit der Waffe herumgespielt haben.

Später dann habe der 18-Jährige die Flinte mit einer Schrotpatrone geladen und auf den 17-Jährigen gerichtet. Laut den Ausführungen der Staatsanwaltschaft soll dieser dann den Lauf des Gewehrs in den Mund genommen und den 18-Jährigen aufgefordert haben, abzudrücken. Dabei sei deutlich erkennbar gewesen, dass es sich um einen Scherz handelte und kein „ernsthaftes Tötungsverlangen dahinterstand“, wie die Staatsanwaltschaft weiter ausführt. Der 18-Jährige soll daraufhin trotzdem abgefeuert und dadurch in Kauf genommen haben, dass der 17-Jährige an der Schussverletzung stirbt.

Tatverdächtiger sitzt seit mehreren Monaten in Ottweiler in Untersuchungshaft

Der mutmaßliche Täter hatte sich nach der Tat widerstandslos festnehmen lassen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Anfangs habe er geäußert, dass es sich um einen „Unfall“ gehandelt und dass der Geschädigte selbst abgedrückt habe. Später habe er sich dann nicht mehr äußern wollen, so die Staatsanwaltschaft, die betonte, dass bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gelte.

Verwendete Quellen:
– Bericht der „Saarbrücker Zeitung“
– Deutsche Presse-Agentur