Polizeistatistik: Wieder mehr Unfälle im Saarland verzeichnet

Im Saarland ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2022 wieder gestiegen. Die polizeiliche Statistik, die jetzt vorgestellt wurde, verzeichnet zudem auch mehr Todesopfer.
Im Saarland wurden 2022 wieder mehr Unfälle und Verkehrstote verzeichnet. Symbolfoto: MIBS/C. Simon
Im Saarland wurden 2022 wieder mehr Unfälle und Verkehrstote verzeichnet. Symbolfoto: MIBS/C. Simon

Mehr Unfälle im Saarland

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Polizei im Saarland wieder mehr Verkehrsunfälle. Die Zahl lag mit 31.331 Fällen um 3,3 Prozent höher als noch 2021. Das teilte der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) bei der Vorstellung der Polizeilichen Verkehrsunfallstatistik (PVS) am heutigen Donnerstag (30. März 2023) in Saarbrücken mit.

Auch Zahl der Verkehrstoten gestiegen

Die Zahl der Verkehrstoten ist um einen auf 30 gestiegen. Zudem verunglückten 2,5 Prozent mehr Menschen als im Vorjahr: 4.300 Personen erlitten demnach bei Unfällen Verletzungen. Dennoch sank die Zahl der Verkehrsunfälle mit schweren Folgen um 7,1 Prozent.

Vor-Corona-Niveau teils noch nicht wieder erreicht

Die Statistik zeige, dass das Unfallgeschehen im Vergleich zu den von Corona beeinflussten Jahren „wieder stärker ausgeprägt“ war, so Landespolizeivizepräsidentin Natalie Grandjean. Während die Zahl der Unfälle 2020 um gut 18 Prozent auf etwa 29.000 sank, stieg sie bereits 2021 wieder um 4,3 Prozent. Das Vor-Corona-Niveau ist jedoch in vielen Teilbereichen nicht wieder erreicht.

Haupt-Ursachen: Geschwindigkeit und mangelnder Abstand

Die Haupt-Ursache für Unfälle mit Personenschaden außerhalb geschlossener Ortschaften sei nicht angepasste Geschwindigkeit. Autobahnen sind dabei jedoch ausgenommen. Betrachtet man alle Unfälle, bei denen Personen verletzt wurden, ist die Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes trotz eines Rückgangs der Hauptgrund.

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Sechs junge Menschen unter den Todesopfern

Besonders betroffen mache es Jost, dass unter den Todesopfern sechs Menschen zwischen 18 und 24 Jahren waren – vier mehr als 2021. Dies sei der höchste Wert seit 2014. Der Anteil der Risikogruppe „Junge Fahrer“ an Unfällen mit Personenschaden ist auf 16,2 Prozent gesunken. Derweil erlitten zehn Senior:innen der Gruppe Ü65 tödliche Verletzungen.

Ein Drittel der Verkehrstoten sind Motorradfahrende

Unter den Verstorbenen sind zudem elf Motorradfahrer:innen. Insgesamt erlitten zwar weniger Kraftrad-Nutzer:innen schwere Verletzungen, dafür wurden aber mehr leicht verletzt. Grandjean rät vor diesem Hintergrund vor allem Wiedereinsteiger:innen ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren.

Auch E-Scooter-Unfälle mehren sich

Auch die Zahl der Unfälle mit E-Scootern ging weiter in die Höhe. Die Statistik verzeichnet einen Anstieg von mehr als 50 Prozent auf 133. Dabei verunglückten 90 Fahrer:innen – einer kam ums Leben. Auch die Zahlen der Fahrrad-Unfälle und hierbei Verletzten sind weiter gestiegen. Eine Pedelec-Fahrerin starb. Grandjean appellierte daher auch an die Nutzer:innen von Elektrorollern, einen Helm zu tragen.

Verkehrssicherheit stetig verbessern

„Jeder getötete Mensch ist einer zu viel. Jeder verletzte Mensch ist einer zu viel“, erklärte Jost. Die Statistik könne nur einen Überblick geben, die Einzelschicksale dagegen könne sie nicht darstellen. „Deshalb ist es mir an dieser Stelle ein besonderes Anliegen, dafür zu werben, dass wir in unseren gesamtgesellschaftlichen Anstrengungen, die Verkehrssicherheit stetig zu verbessern, nicht nachlassen.“ Die gesamte Verkehrsunfallstatistik steht auf der Website der Landespolizei zum Download bereit.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung des saarländischen Innenministeriums, 30.03.2023