Rätsel um Tod zweier Kanarienvögel in Heusweiler – Raclette-Grill Schuld?

In einem Wohnhaus in Heusweiler-Holz sind am Wochenende zwei Kanarienvögel von der Stange gefallen, beide Tiere waren nicht mehr zu retten. Gleichzeitig stellten die Bewohner:innen seltsamen Geruch fest - und flüchteten zu Nachbarn. Vor Ort nahmen Einsatzkräfte der Feuerwehr Messungen vor.
Die Feuerwehr am Einsatzort. Foto: BeckerBredel
Die Feuerwehr am Einsatzort. Foto: BeckerBredel

Kanarienvögel sterben in Heusweiler-Holz

Am Samstagabend (12. Februar 2022), kurz vor 21.00 Uhr, hat eine Familie in einem Wohnhaus in Heusweiler-Holz Raclette zu Abend gegessen. Währenddessen fielen plötzlich nacheinander die beiden Kanarienvögel der Familie in ihrem Käfig von der Stange. Die Tiere konnten nicht mehr gerettet werden. Auch stellten die Bewohner:innen kurzzeitig seltsamen Geruch in der Wohnung fest. In der Folge flüchteten sie zu Nachbarn. Von dort aus wurde die Feuerwehr alarmiert.

Messgeräte schlagen keinen Alarm

Mit etwa 20 Einsatzkräften rückten die freiwilligen Helfer:innen aus den Löschbezirken Heusweiler-Mitte und Holz an. Beim Begehen der Wohnung war der seltsame Geruch allerdings wieder verschwunden. Eine Überprüfung der Wohnraumluft ließ die Messgeräte der Feuerwehrleute nicht anschlagen. Das Gebäude verfügt über einen Erdgasanschluss, aber auch der Gaswarner und der Kohlenmonoxid-Melder im Keller des Hauses schlugen zu dem Zeitpunkt keinen Alarm.

„ABC-Zug“ wird alarmiert

Zur weiteren Überprüfung wurde der „ABC-Zug“ des Regionalverbands Saarbrücken zur Einsatzstelle hinzugerufen. Die Expert:innen für chemische Gefahren verfügen über sensiblere Messtechnik und können zudem mehr Gefahrstoffe als die freiwilligen Helfer:innen vor Ort feststellen. Doch auch die Kontrollen der Berufsfeuerwehr Saarbrücken ergaben keine messbaren Gefahrstoffwerte. Ein Mitarbeiter des örtlichen Gasversorgers stellte bei eigenen Messungen ebenso keine Veränderungen fest.

Raclette-Grill Schuld?

Möglicherweise hat der Raclette-Grill den Tod der beiden Haustiere verursacht: Laut der Webseite „medpets.de“ wird für die Antihaftbeschichtung von Raclette- und Tischgrills Polytetrafluorethylen (auch unter dem Markennamen Teflon bekannt) verwendet. Beim Erhitzen gebe der Stoff Dämpfe ab, die schon in geringer Dosierung giftig für Vögel wirken können.

Zurück zum Einsatz: Während der Maßnahmen vor Ort wurden die Feuerwehrleute von einer Rettungswagenbesatzung des DRK abgesichert. Personen kamen nicht zu Schaden. Auch ein Kommando der Völklinger Polizei war in Holz, um Ermittlungen aufzunehmen.

Verwendete Quellen:
– Presse-Agentur BeckerBredel
– medpets.de