S. verteidigt seine Version der Tatnacht – Schüsse seien in Art Notwehrsituation gefallen

Im Mordprozess um zwei getötete Polizeikräfte nahe Kusel haben Zeug:innen zu Schüssen und letzten Funksprüchen in der Tatnacht ausgesagt. Auch kam der Hauptangeklagte zu Wort:
Im Bild: Der Hauptangeklagte kommt in den Verhandlungssaal des Landgerichts Kaiserslautern. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool | Uwe Anspach
Im Bild: Der Hauptangeklagte kommt in den Verhandlungssaal des Landgerichts Kaiserslautern. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool | Uwe Anspach

Polizistenmord-Prozess: Gericht lässt Schuss-Aufzeichnung untersuchen

Der Mordprozess um die tödlichen Schüsse nahe Kusel ist am heutigen Dienstag (19. Juli 2022) fortgesetzt worden. Zeug:innen äußerten sich zu Schüssen und letzten Funksprüchen in der Tatnacht. Im voll besetzten Saal im Landgericht Kaiserslautern wiederholte der Hauptangeklagte seine Version, derzufolge er bei der nächtlichen Fahrzeugkontrolle Ende Januar lediglich in einer Art Notwehrsituation geschossen habe.

Das Gericht beschloss am Dienstag, die Tonaufzeichnung der Schüsse an das Landeskriminalamt Baden-Württemberg zu geben. „Die hören sich an, wie, wo, was ist – und die können sagen, ob das plausibel ist oder nicht“, sagte Richter Raphael Mall an diesem neunten Verhandlungstag.

Laut Ermittlungen Schusswechsel zwischen Polizist und S.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Hauptangeklagten vor, eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und einen 29 Jahre alten Polizeikommissar mit Schüssen in den Kopf ermordet zu haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Einem Nebenangeklagten wirft die Anklagebehörde versuchte Strafvereitelung vor. Er soll zwar beim Spurenverwischen geholfen, aber nicht geschossen haben.

Die Ermittler:innen gehen von einem Schusswechsel zwischen dem Polizisten und dem Hauptangeklagten aus. Der Polizeikommissar soll dabei seine Dienstpistole leergeschossen haben – ohne den Angreifer zu treffen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur